Volltext: Fünfzehntes Bändchen (15. 1931)

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wenig Wert, weswegen man es 1660 an die Schallenberger 
auf Schloß Biberstein verkaufte, welche im nahen St. Ulrich 
ohnedies noch eine Verwaltung hatten. Doch die Sache wurde 
im gleichen Jahre wieder rückgängig, und zwar dadurch, daß 
Schlägl das „Freigericht St. Ulrich von den Schallenbergern 
käuflich erwarb und auch von denselben unser „Vogt- und 
Gassenrecht" wieder zurückkaufte; nun kam eine Stift Schläg- 
lische Verwaltung nach St. Ulrich. 
Nachdem 1599 das Landgericht Haslach käuflich von den 
Rosenbergern an das Hochstift Passau übergegangen war, er- 
warb es von diesem das Kloster Schlägl im Jahre 1663; 
nun wurde das Landgericht Haslach mit dem schon bisherigen 
Landgerichte Schlägl vereinigt und verlor auch seinen Namen, 
weswegen wir in älteren Schriften (bis zum Jahre 1848) 
die im westlichen Teile unserer Gemeinde liegenden Häuser 
als zum Landgerichte Schlägl gehörend angegeben finden. 
 
Vom Kloster St. Nikola in Passau. 
 
Der hl. Bischof Altmann von Passau erneuerte 1071 das 
Kloster St. Florian und besetzte es mit Augustinerchorherren: 
er gründete dann zwei neue Chorherrenstifte, nämlich 1074 
St. Nikola in Passau beim Einfluß des Inn in die Donau 
und 1083 Göttweig in Niederösterreich; hier wurde Bischof 
Altmann auch beerdigt, als er in Zeiselmauer in Nieder- 
österreich 1091 gestorben war. Zu Schutzherren des Klosters 
St. Nikola erwählte Altmann den Grafen Heinrich von Form- 
bach (Großonkel Eppos von Windberg) und den Markgrafen 
Leopold von Oesterreich (Vater Leopolds des Heiligen). Wohl 
kaum ein anderes auswärtiges Kloster hat aus Oberösterreich 
soviele Zuwendungen erhalten, als St. Nikola in Passau; schon 
durch den Stiftbrief wurden diesem Kloster zur Beschaffung 
der Kleidung für die Chorherren zugewiesen sechs Pfund jähr- 
licher Einkünfte von Goldarwerd (Goldwörth); diese sechs 
Pfund wurden 1220 durch Bischof Ulrich abgelöst gegen die 
Pfarrei Widensbach, wobei aber dem Kloster noch verblieben 
die Zehente aus Goldwörth, das in diesem Jahre 1220 und 
auch noch 1321 „Insel" genannt wird. Es stifteten dann 
1185 Engelbert von Blankenberg (bei Neufelden) und seine 
Gattin Chunigunde nach St. Nikola: 1. Einen Hof in Aigils- 
perge (Aiglsberger in Niederwaidkirchen) und 2. noch ein Gut 
daselbst, das damals ein Blinder namens Sibito innehatte, 
3. den Hof zu Windestige (Windsteiger in St. Martin), 4. den
	        
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