Volltext: Fünfzehntes Bändchen (15. 1931)

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Und da Bräutgam, dö Welt, der schaut's gar 
nöt an, 
Ja, weil halt a Blinda nix Schens findn 
kann. 
 
Im folgenden soll noch ein Gedicht veröffentlicht werden, 
in dem die Schönheit des Mühlviertels in schönen Versen 
besungen wird. 
 
Das Mühl viertel. 
Ihr kennt das Land, es ist eu'r Heimatland: 
Im Norden hält der Böhmerwald die Wacht, 
Ein stiller Träumer, aber auch ein Treuer. 
Ein Märchenhain von unberührter Pracht 
Und bunt gesprenkelt von der schönen Heide. 
Im Süden schlingt der alte Donaustrom 
Wie des Geliebten Arm sich um die Braut 
Und hält das Land in sichrem Schutz geborgen. 
Inmitten streckt es sich zu Tal und Hügel, 
Steigt wellig an, fällt ab und hebt sich wieder, 
Lauft wechselnd und sich kräuselnd wie das Meer. 
Und dräut auch nicht das stolze Hochgebirg 
Mit seinen Herrlichkeiten: Eine Schönheit, 
Die stark ans Herz greift, ist auch hier zu finden. 
Da rauscht ein Fluß, mit Wassern kinderklar, 
Und treibt mit Frohsinn manche alte Mühte, 
Die sich so innig an die Weiden schmiegt 
Wie eine Seele an die Brust des Friedens. 
O traute Mühl! Verträumtes Kind der Wälder! 
Aus Freud- und Wehmutstränen wardst du groß. 
Die diese Landschaft ahnungsvoll geweint. 
Du blanker Spiegel eines guten Volkes, 
Du reine Labung stillbescheidner Menschen, 
Die durch das Land hinschreiten, ernst und treu, 
Ihr Feld bebaun, froh ihr Gewerb betreiben. 
Die niemand trügen, nicht Gewinn sich häufen. 
Nicht viele Worte machen um ein Nichts, 
Die kraftvoll feststehn in der Heimaterde, 
Die ewig hangen an dem alten Gott 
Und ihre Freiheit lieben wie das Leben. 
Wenn ihr sie sucht, ihr findet deutsche Herzen 
Voll tiefer Glut in diesem stillen Lande,
	        
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