— 20 —
5. Maria Sabina, des Franz Reißhammers Churfurstl.
Zwirn- und Blaichmeisters in der Statt Landshut in
Bayrn Ehewürthin.
Zunächst werden nun im Inventar eine Reihe von
Pfarr- (Tauf-, Sterbe- und Trauungs-) büchern seit 1640,
sowie sonstige Pfarrdokumente, namentlich Urbarien, betref-
sen den betref- g. Margaretendienst seit 1723, aufgezählt,
darunter auch eine Abhandlung über den „Ursprung von der
Capellen im Kaltenberg" vom Jahre 1658.
Unter der Ueberschrift „Pa r r schaf t" findet sich eine
ziemliche ansehnliche, besonders für Münzliebhaber wichtige
Sammlung der damals gangbaren Münzsorten vor, darunter
insbesondere: 1 Sechsfacher K. K. Ducaten (25fl.), 2 ganze
Souverain d'Or (24 fl. 45 kr.), 3 deto halbe (18 fl. 33 kr.),
81 Cremizer Ducaten (340 fl. 12 kr.), 23 Königl. Ducaten
(95 fl. 50 kr.), 15 Ordinari Ducaten (61 fl. 52 kr.),
Ducatl (1 fl. 2 kr.), 1 1/2 Silber Cron (3 fl. 30 kr.), 41
Species Thaller (82 fl.), 46 Species Gulden (46 fl), 47
deto Halbe (23 fl. 30 kr.), endlich noch verschiedene kleinere
Silber- und Kupfermünzen sowie „Metalien" (zus. 201 fl.
16 kr.). Der Gesamtwert dieser Barschaft allein betrug
1016 fl. 15 kr. Ueberdies fanden sich noch mehrere „Bäckl-
gelder" vor, wobei es sich jedoch laut der beigelegten eigen-
händigen Zettel nur um anderen gehörige Parteiengelder han-
delt, welche dem verstorbenen Pfarrer (in Ermanglung von
Sparkassen) lediglich zur Bewahrung übergeben worden waren.
Daß sich dieser Pfarrer in günstigen Vermögensverhält-
nissen befand, verrät auch das in seinem Nachlaß vorge-
fundene „Silber-Gschmeid", worunter namentliche folgendes
aufscheint: 1 Sack-Uhr mit 2 „Silber-Gschmeid", (Gehäusen) und einem
Silbernen Köttl (14 fl.), 1 Silberne Tobackier (4 st. 30 kr.),
22 große Silberne Löffl nebst 7 Coffee Löfferl, 67 3/4 Loth
wegend a 1 fl. (67 fl. 45 kr.), 16 Parr Meßer und Gabln
a 5 fl. (80 fl.), 1 silberne Kleine Tobackier mit einem Perl-
muttern Döckl (45 kr.), Unter den „Schulden herein" ist
nebst verschiedenen „Landschaftlichen Obligationen de dato
Oster Linzer Marckt 1759 teils a 4 fl., teils a 5 fl. lediglich
folgendes erwähnenswert: „wegen Jahrtägen und anderen
zu ersetzen — Angleichen von d. Lobwürdigen Maria Hilf
Capellen am Kaltenberg" (18 fl. 30 kr.).
Für die damalige Zeit ziemlich reichhaltig ist auch die
naturgemäß zumeist theologische Bücherei des Pfarrers J.A.