Volltext: Vierzehntes Bändchen (14. 1926)

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sammen, füllt Hohlwege aus, jagt Staubschnee durch feine 
Ritzen in Holzhütten und Scheunen, hebt manchmal Dachstühle 
aus und sperrt außerdem durch seine grimmige Kälte den 
Menschen zwei bis drei Tage förmlich ein. 
 
Ja, rundum um's Häusl, da tümmelts und brausts, 
Obs ins heut nuh ön Michlgrabn sausts! — 
Geschwind einö ö 's Stüberl, heraußt is uöt guat! 
An Wergl ön Of'n, weil da Behmwind so burrt! — 
Fort wachelts und singts moanst zwen a drei Tag 
Und ön Schnee ridelts z'samm oft hoch üba 's Kag. 
 
Endliche läßt er ein bißchen nach. Voll innerer Hoffnung, 
den andern Tag Holzziehen zu können, schlummert alles ein. 
Stoßweise rüttelts noch am Fenster, seine Kräfte schwinden 
und alle wünschen ihn für immer dorthin, woher er kam. 
Am Morgen schaut alles lachend in die wellenreiche 
Winterlandschaft, über die sich meistens ein wolkenloser, 
blauer Himmel spannte... und bald wandern lustige Schnee- 
schaufler aus den Dörfern, um die Verkehrswege fahrbar 
zu machen. 
Strahlt dann Frau Sonne wieder gemütlich über das 
Bergland, dann jauchzen übermütige Kinderstimmen auf der 
Schlittenbahn und Burschen und Männer zeigen ihre Kunst 
im Eisstockschießen, im Fehlen oder Treffen! — — 
Und wars allweil schön, dös wur ins a z' fad. 
Af da Welt bleibt nix stehn, allweil hat sih 's Wöda- 
rad draht! 
Und taschelts und greints und wachelts — morg'n 
scheints! 
Es muaß anasta wern und d' Hoamat hast gern! — 
 
 
Johann Sigl in Kleinzell: 
 
(Ober- und Nieder-) Kappel oder Kapell? 
 
Schon seit sehr langer Zeit hat man sich angewöhnt, eine 
kleine Kirche Kapell und eine kleine Mütze Kappel zu nennen. 
Weil nun die oben genannten zwei Orte bei Pfarrkirchen 
nicht einer kleinen Mütze, sondern einer kleinen Kirche ihre 
Namen verdanken, was aus der Natur der Sache und auch 
aus alten Urkunden hervorgeht, so ist die jetzige für beide
	        
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