Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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selbst erbauten sich Burgen und wurden die Grundherrschaf- 
ten der Bevölkerung. So ein Schloß Passauischer Mini- 
sterialen war Partenstein, das 1262 das erstemal genannt 
wird, aber schon früher gegründet worden war, und zwar 
auf dem rechten Ufer der Mühl, kurz vor deren Mündung in 
die Donau, auf einem mäßig hohen Felsenvorsprung, um 
den sich der Mühlfluß windet. Partenstein hatte nun die Ver- 
waltung der umliegenden Passauischen Waldungen, zu denen 
auch das "Panholz" bei Altenfelden gehörte, und war 
die Grundherrschaft die an Passau gekommenen Ramersberger- 
häuser, sowie der Passauischen Siedler in den rechtsseitigen 
Ortschaften Exlau, Gumpersberg, Gumpersbach und Parten- 
stein, das aber früher auch die heutige Ortschaft Point um- 
faßte und somit mit Exlau zusammenhing. Linksufrig, dem 
Schlosse gegenüber, hatte sich Partenstein eine von der Mühl 
betriebene Hammerschmiede und Mühle mit Stampf, Oel- 
presse und Holzsäge angelegt; auf diese linksseitigen Anlagen 
ging auch der Name Partenstein über. Die Mühle war 
offenbar „Hofmühle", in welcher die Partensteiner Unter- 
tanen ihr Getreide mahlen lassen oder den Mühleninhaber 
mit einem bestimmten Betrage entschädigen mußten. Die 
beiden Ufer waren da schon seit alten Zeiten mit einer Holz- 
brücke verbunden. An der Leiten bei der Schmiede und 
Mühle hatte Partenstein auch einen Weinberg, von dem noch 
die am Fluß liegende Wiese grundbücherlich „Weingarts- 
wiese" heißt. 
 Als Passauische Burggrafen oder Verwalter werden uns 
auf Hartenstein genannt: 1338 Wernhard Harracher; 1360 
-1372 Peter Harracher; um 1400 wurde diese Burg ver- 
pfändet an Engelhart, den Gruber (vom Schlosse Grub, 
Pfarre Kirchberg), da er an Passau zwei Kapitalien von 
146 und 354 Pfund Wiener Pfennige geliehen hatte; Par¬ 
tenstein wurde später wieder eingelöst und 1441 ist wieder 
die Rede von der Anstellung eines Pflegers dortselbst; 1489 
kam das Schloß wahrscheinlich lehenweise an Oswald Häsler; 
um 1520 gab aber Passau diese Burg ganz auf und die 
Verwaltung ihrer Untertanen und Waldungen wurde jetzt 
nach dem ebenfalls Passauischen Schlosse Marsbach verlegt, 
doch blieb daselbst, auch nachdem Marsbach österreichisch ge- 
worden, der Name „Herrschaft Partenstein", „Amt Parten- 
stein" noch bestehen bis zur Aufhebung der Grundherrschaf- 
ten im Jahre 1848.
	        
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