Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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(jetzt Karlsbach) in Pfarchirner Pfarr" um 80 Pfund Wiener 
Pfennige. 
Der oben genannte Andreas Herleinsberger hat sich 
1413 in Rohrbach ein bleibendes Andenken geschaffen; in 
diesem Jahre, in welchem er Pfleger zu Neuburg am Inn 
war, stiftete er nämlich in der von ihm mit zwei Altären 
gebauten Kapelle zu Rohrbach eine tägliche Messe zu Sonnen- 
aufgangs diese Stiftung wurde dann zum Benifizium, das 
heute noch der „Stöcklpfarrer" in Rohrbach innehat. Der 
Stifter hatte den Hof zu Auch in der Pfarre Feldkirchen, den 
halben Zehent vom ganzen Markt Rohrbach sowie ein bürger¬ 
liches Wohnhaus zum Benefizium gegeben, dessen Einkünfte 
dann spätere Herleinsberger noch vermehrten. 
Der erstere Andreas Herleinsberger muß etwas vor 
1443 gestorben sein, denn in diesem Jahre waren das ihm 
verpfändet gewesene Landgericht Velden und Schloß Tannberg 
wieder an Passau zurückgefallen, wurden aber wiederum von 
Bischof Leonhard an die Herleinsberger versetzt; nur die 
Feste Schallenberg, welche, wie schon erwähnt, die Herleins- 
berger seit 1378 ebenfalls als passauisches Pfand innegehabt, 
wurde jetzt vom Hochstifte wieder eingelöst; das Schloß 
Rohrbach war dagegen den Brüdern Dankwart und Ulrich 
Herleinsberger auf Lebenszeit überlassen worden. 
Ein Sohn des zweiten Andreas Herleinsberger hieß 
Kaspar; von diesem erfahren wir, daß er 1447 an Ulrich 
und Hans von Starhemberg verkauft habe, eine halbe Hof- 
statt am Feichtenbach (bei Altenfelden) und ein halbes Gut 
zu „Rehhag in Pfarrkirchner Pfarr" (jetzt Rehab, Pfarre 
Niederkappel). Kaspar und Ulrich Herleinsberger scheinen 
1457 als landesfürstliche Vasallen, d. h. als Inhaber landes- 
fürstlicher Lehengüter auf. 
Wie schon erwähnt, waren 1443 Velden und Tannberg 
neuerdings Pfänder der Herleinsberger geworden und es 
begegnen uns auf Tannberg die Herleinsberger: 1449 und 
1463 Dankwart, 1466, 1472 und 1479 Ulrich und 1484, 
1490 und 1494 Wolfgang. Während 1461 Hans Hörleins- 
berger Pfleger auf Tannberg war, wird der obige Dankwart 
1463 Pfleger „in der Zell" genannt; die Ortsbezeichnung „in 
der Zell" wurde in alten Zeiten für das heutige Frei- oder 
Marsbachzell gebraucht und muß also Dankwart die Pflege 
der dort bestandenen kleinen Herrschaft gehabt haben, von der 
in unseren „Beiträgen" schon in der Abhandlung über Mars¬
	        
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