Volltext: Zwölftes Bändchen (12. 1926)

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Oberst Bernardi zogen durch, ebenso wollten Haufen des ge- 
fürchteten Mißli'schen Regimentes von Krummau hier ein- 
brechen. Deshalb wurden die Waldpässe gegen Böhmen ver- 
schanzt und besetzt. (Pässe am Gegenbach an der Grenze, aus 
der Schöneben und bei der Sternschanz.) Am 8. September 
lagerte das gefürchtete Zweyersche Regiment in Peilstein. 
Das Stift Schlägt lieferte zur Beköstigung der Soldaten 
nach Peilstein acht Eimer Bier (a 1 1/2 sl), 15 1/2 Metzen 
Korn (a 1 1/4 sl) und 20 Metzen Hafer. 1640 war Andreas 
Grub er Richter in Peilstein. Am 30. Juli 1640 waren 600 
Mann mit 60 Pferden vom Regiment Gonzaga in Peilstein 
einquartiert. Stift Schlägl hatte damals nach Peilstein, Exen- 
schlag und Nebelberg 48 Eimer Bier, 21 Eimer Wein, 900 
Pfund Brot und 1 Muth Hafer geliefert. 1641 mußten 
wegen des Vordringens der Schweden längs des Böhmer- 
waldes, die Pässe schr gut besetzt werden. Vom 8. bis 16. 
März zogen die Regimenter Burni und Bruy über Schlägl 
nach Peilstein, wo sie den Leuten viel Geld abpreßten. 
Im ganzen zogen in dieser Zeit acht Regimenter plündernder 
Soldaten hier durch. Der gewöhnliche Soldat bekam da- 
mals pro Tag: 1 Pfund Fleisch 2 Pfund Brot, 2 Maß Bier, 
Salz, Licht, Holz, Liegerstatt. Ein Oberst bekam pro Mo- 
nat 700 fl. In der Fastenzeit 1642 zog das ganze kaiser- 
liche Heer durch Aigen in die Pfalz. Fünf Monate mußten 
diese Truppen in Oberösterreich verpflegt werden, was 
700.000 fl kostete. 1643 waren im oberen Mühlviertel 
viele kranke Soldaten einquartiert, die im März alle nach 
Haslach, Peilstein und Rohrbach gebracht wurden. 
1643 war ein teures Jahr. Die Untertanen mußten pro 
Feuerstatt zahlen: 10 Schillinge Mehlsteuer, drei Achtel 
Metzen Proviantkorn, drei Maßl Provianthafer, und 71/2 fl 
Hausgeld. 1645 wurde die Armut des gewöhnlichen Mannes 
infolge der ständigen Lieferungen eine sehr große. Die 
Schlacht von Jankau war nur 15 Stunden von Schlägl ent¬ 
fernt. Es kamen eine Menge Flüchtlinge ins Land. Vor 
allem kamen die flüchtenden kaiserlichen Truppen aus Böh- 
men. Die Wache an den Grenzpässen wurde wieder stark 
vermehrt wegen des Plünderns wollte man über die Pässe 
nicht einmal das kaiserliche Militär gern hereinlassen. Sechs 
Regimenter des geschlagenen kaiserlichen Heeres zogen hier 
zurück. Am 27. Juli kamen zwei kurbayerische Regimenter 
nach Peilstein, die so arg hausten, daß die Stierberger gleich
	        
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