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unter Spatt auch das Stift Schlägt nieder. Am 22. Oktober
wurden die Bauern bei Rohrbach von Hauptmann Preller
vollständig besiegt; von 1000 Bauern blieben 800 tot am
Schlachtfeld; ihre Führer, darunter Spatt, wurden gefangen.
Der Aufstand im Mühlviertel war beendet.
In der Zeit des 30jährigen Krieges (1618—48) gab
es im Mühlviertel viele Truppendurchzüge, oft auch Flücht-
linge aus den benachbarten, bedrohten Ländern. 1632 zogen
Truppen zum Lager Wallensteins bei Nürnberg, 1634 zogen
viele Truppen zum kaiserlichen Heere; nach der Schlacht bei
Nördlingen (16. September) kehrten viele wieder zurück:
im September 1639 waren die Schweden unter Banner in
Böhmen eingefallen und hatten bis Südböhmen geplündert;
da gab es viele Flüchtlinge und zahlreiche Truppendurch-
züge im Mühlviertel; 1640 wurden die Schweden wieder aus
Böhmen verdrängt. Genau so war es wieder 1641, als die
Schweden im Jänner in Böhmen einbrachen. Ebenso drangen
die Schweden unter Torstensohn 1645 in Böhmen ein und
kamen bis Friedberg und Strakonitz. Damals gab es beson-
ders viel Flüchtlinge in unseren Gegenden. Nach ihrem
Sieg bei Jankau am 6. März zogen die Schweden nach
Niederösterreich. 1645-48 waren immer starke Truppen-
durchmärsche durchs Mühlviertel. 1648 rückten die Schweden
wieder bis Krummau vor. Besonders zu leiden hatten bei
diesen Truppendurchmärschen Haslach, Rohrbach, Schlägl
und auch Peilstein. 1632 mußte zunächst das Regiment Alt-
ringen verproviantiert werden, das 250 Mann stark in
Haslach lag. Im selben Jahre schlugen die Regimenter Traun
und Montecuccoli den Bauernaufstand unter Greimbl nie-
der. Im selben Jahre fielen noch 300 undisziplinierte Sol¬
daten von Wegscheid über Peilstein nach Rohrbach ein. De¬
zember 1633 bis Ende Jänner 1634 zogen neun Regimenter
mit 15.000 Mann durch unsere Gegenden. Am 3. Jänner
1634 schreibt Paul Dietmar von Morau an Propst Martin:
„Ich hör', daß die Reiter allenthalben sehr übel hausen, die
Bauern allenthalben um Peilstein, Särleinsbach und der
Orten plündern und aufs Leben schädigen." 1634 brachten
die zurückkehrenden Soldaten eine pestartige Krankheit. Un-
sere Soldaten plünderten vielfach unsere Leute vollständig
aus. Viele Leute verließen ihre Häuser und schlossen sich den
Soldaten an. 1639 zogen wieder fünf Regimenter durchs
Mühlviertel, aber auch undisziplinierte Soldaten unter