Volltext: Zwölftes Bändchen (12. 1926)

— 23 - 
worden. Jedenfalls hat Passau diese Güter einmal erworben 
und später als Entschädigung an Neufelden gegeben beim 
Salzstreit um 1337. 
 
Geschichte Peilsteins im Besonderen. 
Peilstein ist, wie wir vorhin, schon gesehen haben, eine 
Gründung der Falkensteiner und der Griesbacher, deren Gü- 
ter 1220 an Passau kamen und durch das Bistum wieder an 
die Tannberger verliehen wurden. Die Grenze bildete die 
heutige Straße vom Friedhof zum Pfarrhof, dann zur Jo¬ 
hannesstatue und dann Straße abwärts. Die Kirche samt 
dem ganzen nördlichen Teil gehörte nach Tannberg, die 
südliche Hälfte nach Falkenstein. Der Name Peilstein heißt 
wahrscheinlich „Grenzstein", weil hier die Grenze zwischen 
zwei mächtigen Grundherren war. (Das Beil diente oft 
zur Grenzbezeichnung.) Weniger wahrscheinlich kommt mir 
die Bezeichnung „Jagdplatz" vor, da ja hier im Grenzgebiet 
ein Jagdplatz eines Grundherrn nicht recht praktisch war. 
,„Bil" ("beilen", „verkeilen"). Der Sage nach war hier 
schon von alters her ein großes Schloß ünd von hier aus 
sei erst das Schloß Falkenstein gegründet worden. Die 
Sage erzählt nämlich, daß dem Herrn von Peilstein sein 
Lieblingsfalke entflohen war und erst nach drei Tagen auf 
drei übereinandergetürmten Felsen von einem Diener gefun- 
den worden sei. An dieser Stelle baute der Peilsteiner ein 
neues Schloß „Falkenstein". In einer Eintragung des Pas- 
sauerkodex V, Fol. 94, die von Kennern der Zeit um 1150 
zugeschrieben wird, steht: „Notum sit presentibus quam futu- 
ris, quod Heinricus de peilenstein traditit super aram pro- 
tomartiris stephani Hartwicum et uxorem suam Mathildim 
et Herremannum silium suum, et siliam suam Hemmam et 
engelscalcum, Mathildim, Bertam, Rihwip. Huius rei testes 
sunt. Rotholfus et heinricus cives Pabo. Albertus, Albero 
Olricus scobro. Godefridus. Herebordus, Livbertus. Pero. 
Chetcelo. Sifridus. Gerhardus. Walconus. Sigehardus. Con- 
radus, Conradus." (Kund sei sowohl den Mitlebenden wie 
den Nachkommen, daß Heinrich de peilenstein auf den Altar 
des Erzmartyrers Stephanus übergeben hat den Hartwicus 
und dessen Ehefrau Mathilde, dessen Sohn Heremann und 
dessen Tochter Hemma, sowie den Engelscalcus, die Mathilis, 
Berta, Rihwip. Zeugen dieser Uebergabe sind: Rotholfus 
und Heinricus, Bürger, Pabo usw.) Auf Fol. 107 desselben
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.