Volltext: Achtes Bändchen (8. 1923)

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alle möglichen Steuern. Vermögens-. Haus- und Dienstbotensteuer, Fleischabgabe usw. 
Franz Danzwohl 1825-31, gewesener Theologieprofessor, wurde Dekan und erhielt 
die goldene Verdienstmedaille. Georg Amerer 1831-34; die Kirche, welche schon 
in Schulden geraten war, erhielt 1831 ein größeres Vermächtnis und konnte mit 
demselben eine neue Monstranze und Turmuhr kaufen. Johann Pöller 1834-51. 
Es wurde 1843 um 900 Gulden Konventionsmünze eine neue Orgel angekauft, 
welche der Bauer Matthäus Hörfer auf dem Dorningergute in Niederwaldkirchen 
angefertigt hatte. Franz Göbl 1851-59. Das bisherige Zwickel- oder Satteldach 
des Turmes wurde 1853 in ein Pyramidendach umgewandelt. 1859 wurde die 
Doppelwährung aufgehoben und die einheitliche „österreichische Währung" — der 
Gulden nicht mehr, wie bisher 60, sondern jetzt 100 Kreuzer — eingeführt. Im 
gleichen Jahre starb Pfarrvikar Göbl plötzlich und wurde vom Stiftspropst, dem 
bekannten Gelehrten Jodok Stütz in's Grab gesegnet. Das Volk erzählt folgendes: 
Anstatt des gemalten Bildes des Kirchenpatrons hätten manche Leute gerne eine 
Statue desselben gehabt und sie benützten nun die Anwesenheit des Stiftspropstes 
und baten denselben durch einen ungeübten Sprecher „um einen persönlichen Laurentius". 
Der Prälat antwortete, dieser Bitte bestimmt willfahren zu wollen und sandte als 
neuen Vikar den Laurenz Hartman 1859-66. Im Jahre 1863 brannten 
im Pfarrdorfe die Häuser Nr. 4 und 5 ab; 1866 wurde eine zersprungene Glocke 
umgegossen. Leopold Schmiedberger 1859-66. - 84. Durch Blitzschlag wurde 1875 in 
Apfelsbach Nr. 4 der auf der Stör arbeitende, 38jährige Schustergeselle Franz 
Ehrngruber getötet, 1881 wurden zum Schutze des Kirchengebäudes an der Außen- 
wand der Nordseite vier gotische Granitpfeiler erbaut; eine sehr schöne Arbeit, doch 
stehen diese Pfeiler ihren Vorbildern, den um 1450 am Presbyterium erbauten, 
an Leichtigkeit bedeutend nach. Franz Spalt 1884-92. Es wurden unter anderem 
angeschafft: 1886 Laurentiusstatue, 1890 neuer Herz-Jesu-Altar und Weihnachts- 
krippe. 1888 Errichtung des Postamtes Kleinzell und Eröffnung der Mühlkreisbahn 
mit einer Haltestelle für den Ort. Karl Althuber 1892-1902. Zum Pfarrhofe 
1893 mehrere Grundstücke neu angekauft; 1894 Reparaturen am Kirchengemäuer 
und im Pfarrhof, für den auch eine sehr erwünschte Wasserleitung hergestellt wurde; 
1893 Gründung des Vorschußkassenvereines, 1895 der landwirtschaftlichen Genossenschaft 
und 1901 der Feuerwehr. Am 28. April 1898 großer Wolkenbruch, es wurden 
vom Diesenbache die Häusel Ramersberg Nr. 8, 9 und 11 ganz weggerissen und 
Nr. 7 stark beschädigt, bei Nr. 8 auch ein Menschenleben gefordert. Johann Wolf- 
steiner 1902-13. Im Jahre 1902 Erbauung des neuen Schulhauses und Re- 
paraturen im Pfarrhof; 1904 Neubau der Sakristei; in den folgenden Jahren 
stilgerechte Renovierung der Kirche (Bloßlegung der Rippen, Erneuerung des 
Sakramentshäuschen, des granitenen Speisgitters und der gotischen Fenster), Hoch- 
altar, Marienaltar und Kanzel renoviert und neu beschafft: Orgel, Lourdeskapelle 
und Kirchenstühle und ebenso noch 1913 vier Glocken. Josef Kalchmayr 1913-. 
Josef elektrische Beleuchtung aus einer Anlage in Gneissenau; 1917 neuer Beichtstuhl 
und Kongregationsgründung; 1918 neues heiliges Grab, Ziborium und Meßkelch 
nach dem großen Kirchenraube dieses Jahres; 1919 neue Monstranze nach der 
photographischen Aufnahme der geraubten, sowie Orgelpfeifen. Telephonstelle und 
Gendarmerieposten errichtet, Beginn der Arbeiten zum Elektrizitätswerke Partenstein; 
1920 Monstranze 1921 Beleuchtung des Ortes aus dem Hilfswerke 
Partenstein; daselbst in diesem Jahre sieben Todesopfer und zwei im Jahre 1922; 
Sammlung für neues Geläute und Ankauf einer Glocke mit 350 Kilo. 150jähriges 
Jubiläum der Marienwallfahrt.
	        
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