Volltext: Siebentes Bändchen (7. 1921)

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Eintretenden (d. h. trinken ihm zu: Bring dir's, Hansl-Vetter, Nachbar oder dgl.). 
Es wäre höchst beleidigend es zurückzuweisen und wäre man der Pfarrer — 
man muß trinken — aber nur etwas nippen mit etwa der Bemerkung: Es war 
(wäre) eh' net wegen den Durst". Ist man ein recht Bekannter, so muß man die 
Zeremonie ein- bis fünfmal mitmachen, dann setzt sich der neue Gast, behält 
aber den Hut auf wie alle und wenn sie auch schwitzen wie ein ägyptischer Sphinx. 
Nur wenn ein sehr hoher Gast oder ein Geistlicher eintritt oder durch die Stube 
geht, lüftet man den Hut und nimmt derselbe teil an der Unterhaltung, so legt 
man den Hut auf den Schoß, dann muß aber auch der neue Gast so freundlich sein 
und sagen: „Leut'l, setzt nur auf," welcher Einladung man wieder nur zögernd nach- 
kommen darf. An das alles muß man sich genauestens halten, will man nicht 
als ungehobelt oder gar der Verachtung des Bauernstandes verdächtig gelten. — 
Bezahlt wird im Gasthaus mit den Worten: „Wirt, da war (wäre) ein Geld. 
Im Gasthause etwas essen außer einer Semmel oder eines „Zeltens" galt bis in 
die neuere Zeit als etwas unbescheiden und gröblich, der Wirt muß dem Scheidenden 
nachrufen: „B'hüat dich Gott N., kimm (komme) morg'n a wenig — kimm bald 
mehr — oder kimm a andermal wieder." Man erwidert aber meistens nichts darauf. 
Sehr genau hält man sich an die althergebrachten Formen bei 
 
Besuchen. 
Man hüte sich seinen Besuch durch Klopfen an der Türe anzumelden, 
denn man würde es höchstens als Frozzelei ansehen und man könnte als Antwort 
allenfalls die schnippische Antwort erhalten: „Bleibt's draußt" oder „herein geht d' Tür 
auf" oder „schön g'foppt fünfmal g'narrt Man kennt zwar den Gebrauch der „Herrischen", 
anzuklopfen und respektiert ihn auch, aber der bäuerliche Besuch geht frischweg ohne 
anzuklopfen, in die Stube. Der einzige Ausnahmsfall ist dieser: Wenn ein Bräutigam 
oder eine Braut mit einer Personbegleitung nach uraltem Brauch von Haus zu Haus 
„sammeln" gehen, da klopfen sie an die Türe und ohne überhaupt einzutreten, 
sprechen sie vor der Türe: „Ein Bräut'gam (eine Braut) wär' da, tät' bitten um 
eine Aussteuer." Das verabreichte Zehnerl oder Flachs legen sie in einen großen 
mitgebrachten Zöger und gehen weiter.1) Jeder, der Holzschuhe, Halbholzschuhe 
oder sogenannte Schlepfer trägt, muß sie vor der Stubentüre stehen lassen; mit 
dieser Beschuhung einzutreten wäre höchst verletzend. Tritt nun der Besucher in 
die Stube, so bleibt er bescheiden bei der Türe stehen oder setzt sich ohne Um- 
stände gleich auf die Stubenbank nächst der Türe; erst auf die wiederholte 
Aufforderung „so geh' fürer a wen'g", erlaubt man sich einige Schritte weiter 
vorne wieder auf die Bank zu sitzen. Ganz bekannte Personen läßt man aber 
dort nicht sitzen, sondern nötigt sie: „So geh' doch zum Tisch fürer" und sogleich 
wird der Laib Brot auf den Tisch gelegt und ein Messer darauf mit den Worten 
„Geh' schneid dir a Brot ab." Es wäre eine gröbliche Beleidigung, keines abzuschneiden 
und zu essen, aber nur langsam und nach wiederholtem „Penzen" und ja 
nur ein kleines Schnittchen, um ja nicht als gefräßig zu erscheinen. — 
Was die Begrüßung anbelangt, so läßt man das „Guten Morgen" oder „Grüaß 
enk Gott" meistens außer acht und inszeniert bedächtig und in bescheidenem Tone 
folgendes Zwiegespräch: „Muaß enk a wen'g hoamsuacha". — Na, das ist rechts 
was wirst uns denn bringa — ha!? — „Ja, es ist net viel". — Na, wos 
denn? — „Ja, ich kam' in's Tribuliern." — No wos brauchets denn — ha? 
„Ja, a Fuatter hiart i zum Hoamführn, wos' mir net d' Eochsen Eochsen mögst? — 
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1) Siehe meine diesbezügliche Erörterung darüber an anderer Stelle.
	        
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