Volltext: Siebentes Bändchen (7. 1921)

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Die jüngsten Ortschaften unserer Gegend. 
(Von Pfarrer Johannes Winkler.) 
Mit Beginn des 12. Jahrhunderts war die Besiedelung nach der Bevöl- 
kerung im oberen Mühlviertel so gut wie beendet. Der bayerische Volksstamm 
machte sich hier um das Jahr 700-800 und in den folgenden Jahrhunderten 
von den Donauschlössern und vom Bistum Passau aus ansäßig zur Zeit, da er 
sich eben zum Uebertritt zum Christentume anschickte. Ueber die Donau herüber 
zogen fast zu gleicher Zeit wendische Slawen den Flußläufen entlang ins Land und 
gründeten friedlich neben den Bayern auch ihrerseits Ortschaften, die am Windberg 
(Wendenberg) in der Mehzahl sein mochten, weiter westwärts jedoch nur ver- 
einzelnt nachgewiesen werden können. Immerhin sprechen die Ortschaften Ober- 
und Unterkrenau, sowie Kanten in der Pfarre Oepping, laut genug von slawischen 
Ansiedlern, da diese Ortschaften in den älteren Urkunden noch im 13. Jahrhundert 
als „Clenow" und „bei den „Kartnern" genannt werden.1) Oepping selbst ist eine 
Gründung des Eppo (Eberhard) von Windberg, dem es auch seinen einstigen 
Namen Epping verdankt, sowie in der Pfarre Peilstein liegenden Ortschaften 
Eppelberg, wie sie der Volksausdruck heute noch annähernd ausspricht und die erst 
neuerer Zeit der Unverstand der Kanzleimenschen in „Nebelberg" umtaufte. Da der 
sehr oft genannte kinderlose Eppo von Windberg im Jahre 1110 starb, so müssen 
diese Ortschaften auch bereits am Beginne des 12. Jahrhundertes existiert haben. 
Aber es mußte erst noch ein Jahrhundert vergehen, bis mit der Gründung des 
Stiftes Schlägt im Jahre 1218 sich auch der Wald am linken Ufer der Mühel 
zu lichten begann und der dort bisher einzig bestehenden Ortschaft Schintau 
sich allmählich viele neue Orte durch die Kulturarbeit des Stiftes Schlögl zur Seite 
stellten. Es entstanden die ganz neuen Dörfer von Unterneudorf bis Schwarzenberg, 
einschließlich der sogenannten Bergler in der Pfarre Ulrichsberg. Leider wird unser 
Wunsch, genaueres über den eigentlichen Ursprung dieser Orte zu erfahren, nicht 
erfüllt; wir wissen erst von ihnen, wenn einmal urkundlich irgendwo ihr Name 
genannt wird. Immerhin gelten sie uns jetzt auch schon als alte Ortschaften. 
Nur wenige sind es, deren Entstehen sich noch sehr alte Leute erinnern, die mir 
auch über deren Ursprung oder Zusammengruppierung zu einer eigenen Ortschaft 
oder Pfarrei Mitteilung gemacht haben. An ihre Berichte und anderseits an 
L. Pröll'S Geschichte von Schlägl, sowie an die freundlichen Auskünfte der Herren 
Pfarrer von Ulrichsberg und Schwarzenberg, Friedrich Sommer und Norbert 
Wipplinger, und des Herrn Kooperators Ludwig Obermüller, will ich mich im 
Folgenden halten. 
 
Schwarzenberg 
Auf der Vischer'schen Karte von Oberösterreich aus dem Jahre 1669 ist in 
dem Walde westlich vom Plöckenstein nur ein einziger waldfreier Fleck zu sehen 
mit dem Worte „Glashütte". Außerdem ist rund herum keine menschliche Ansiedlnug 
zu sehen als das Dorf „Klaffer". Diese Glashütte hoch oben an der Berglehne, 
wurde offenbar vom Stifte Schlägl angelegt und die Arbeiterhäusel, die notwendig 
entstehen mußten, bilden ohne Zweifel die ersten Ansiedlungen, etwa mit Ausnahme 
von Hinteranger, der Pfarre Schwarzenberg, und noch heute von Oberschwarzenberg 
als von der „Glashütte". Die sich im 18. Jahrhundert mehrenden Ansiedlungen 
schafften die Notwendigkeit einer Pfarrgründung und den Anlaß dazu gab mit 
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1) Laurenz Pröll, „Geschichte von Schlägl" und Gottfried Vielhaber.
	        
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