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Kleinzell, St. Veit, Helfenberg, St. Stephan, Haslach und St. Oswald. In Wald-
kirchen blieben aber noch lange Zeit die Weltpriester und erst 1467 wurde diese
Mutterpfarre mit einem Ordenspriester aus St. Florian besetzt. Die zu Pfarreien
erhobenen Filialen von Niederwaldkirchen und St. Peter erhielten auch nur allmählig
zu Pfarrern Chorherren aus St. Florian, doch tauschte sich dieses Stift im Jahre
1682 die Pfarre Ansfelden ein gegen die Pfarren St. Johann, St. Veit, Helfen-
berg und St. Stephan und diese Orte haben seither wieder Weltpriester. Dagegen
hatte St. Florian schon 1143 die Altpfarre Feldkirchen erhalten mit den Filialen
St. Martin, Walding, St. Gotthard, Goldwörth und Herzogsdorf. Im Jahre 1642
übergab dann St. Florian die Pfarren Haslach, St. Oswald an das Stift Schlägl,
dem durch eigene Rodungs- und Besiedlungstätigkeit bereits seit langem die Pfarr-
gebiete Aigen, Ulrichsberg und Schwarzenberg gehörten, sowie es auch 1342 Rohrbach
erhalten hatte. Gramastetten kam mit seinen Filialen 1242 an das Stift Wilhering.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts geschahen auf unserem Gebiete gar manche
Veränderungen; es wurden neue Pfarren — weitere Filialkirchen, auch bisherige
Schloßkapellen, wurden Pfarrkirchen — gegründet, wie Rannariedl, Kollerschlag,
Waxenberg, Traberg ; dagegen auch verschiedene Kirchen ausgehoben, wie die Spital-
Kirche zu Leonfelden, die Georgskirche in der Nähe von Walding, die Höfleinerkirche
bei Ottensheim, dann St. Nikola zwischen Niederwaldkirchen und St. Martin;
St. Nikola erscheint urkundlich schon 1142 als an der „via regia" (Königsweg)
gelegen auf. Auch gab es zwischen 1780-90 eine große „Umpfarrung", indem
sehr viele Ortschaften aus ihren bisherigen Pfarren ausgeschieden und näher gele-
genen Kirchen zugewiesen wurden. Manche Orte, wie z. B. Lembach, sprechen seither
von ihrer alten und neuen Pfarre und verstehen darunter die schon ehemaligen und
dann die durch die Umpfarruug zugewachsenen Ortschaften. Die von einer Kirche
abzutrennenden Orte wurden in derselben an einem Sonntag „ausgekündigt".
Die Diözese Linz wurde 1785 gegründet, vorher gehörte unser Gebiet zum
alten Bistum Passau, welches schon im Jahre 739 vom heiligen Bonifatius errichtet
worden war. Eine Erinnerung an die frühere Zugehörigkeit zu Passau bildet auch
noch immer die Bezeichnung „Umpfarrung", erwaldkirchen; da es nämlich in der Diözese
Passau zwei alte und große Pfarreien mit dem Namen Waldkirchen gab, so wurden
diese unterschieden durch Oberwaldkirchen (auch jetzt noch in der bayerischen Diözese
Passau) und unser N i e d e r waldkirchen ; letzterer Name wurde im Kanzleistiel bis
heute beibehalten, so daß also dieser Ort noch immer den Passauerstempel trägt. In
alter Passauerzeit gehörte das obere Mühlviertel zwei Dekanaten an, es reichte nämlich
das Dekanat Passau bis an die kleine Mühl und am linken Ufer derselben begann
das Dekanat Gallneukirchen. Bei der Errichtung unserer Diözese Linz umfaßte aber
das Dekanat Altenfelden unseren Landesteil, der dann für die neue Diözese in die
drei Dekanate Pfarrkirchen, Altenfelden und St. Johann am Windberg zerlegt wurde.
Unsere Pfarrgebiete und deren Bewohner haben auch schon eine welchselvolle
Vergangenheit hinter sich und nach dem furchtbaren Weltkriege ist nun auch für
sie eine ganz neue Zeit angebrochen; laßt uns mit Vertrauen in die Zukunft blicken:
Deutsches Volk und deutsches Land,
Schirm dich Gott mit starker Hand.