Volltext: Sechstes Bändchen (6. 1916)

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Die älteren Kapellen haben ein steiles, spitzes Schindeldach, neuere ein flaches 
Schindel- oder Ziegeldach. Solche Kapellen findet man in: 
Ebersdorf: Meindl; früher befand sich auch eine am Heißenhaus (bis 1894). 
Exlau: Exl (ist ziemlich groß). 
Dorf: Wollendorfer, Mair (befindet sich am Weg von Dorf nach Haiden). 
Heute dem Hofer gehörig. 
Gumpesberg: Bauer (ist ziemlich groß). 
Grub: Mair (am Weg nach Wölfling; das Bild stammt aus der einstigen 
Schloßkapelle in Grub). 
Haiden: Falkinger, Kepplbauer, Kuhreuthctusl (neu). 
Mairhof: Simaderkapelle (jetzt auf dem Grund des Hofstätter; sehr baufällig). 
Stieberberg: Steininger. 
Winzberg: Niederreiter. 
Witzersdorf : Hanghofer (in der Nähe des Fußweges Kirchberg—Neuhaus im Walde, 
neu), Leitner (im Ort), Gatterbauer (an der Straße), Grillparzer, Eder (groß, neu). 
Wölfling: Aumayr (am Ausnehmerhaus). 
Wolkersdorf: Bauer (sehr alt, altes Gemälde), Eggertsberger. 
Kirchberg: beim Pühringer (neu restauriert), Jungwirth (am Weg nach 
Obermühl). 
Obermühl: Huber, Gastwirt (eine Doppelkapelle an der Straße), Atzgersdorfer 
(an der Straße). 
Neuhaus: an der Straße nach Neuhaus. 
Buchetkapelle: im Wald an der alten Straße nach Neuhaus; kleine Wallfahrt, 
Altöttinger Statue. Manche von diesen Kapellen sind immer gut in Stand gehalten 
und mit schönen Bildern oder Statuen geschmückt, ja sogar oft mit Bildern über- 
laden, andere sind in der letzten Zeit sehr geschmackvoll restauriert worden (Atzgers- 
dorfer in Obermühl, Kirchbecg, Wollendorfer im Dorf, Niederreiter *c); andere 
aber sind verlassen und gehen dem Verfalle entgegen (Mairhof). Mögen diese paar 
Zeilen mitwirken, die Aufmerksamkeit aller Leute wieder recht auf ihre so schönen 
Hauskapellen hinzulenken, mögen diese Hauskapellen auch in Zukunft immer ein 
geliebtes Hausheiligtum sein. 
Neben diesen Kapellen hat frommer Glaube Steinsäulen errichtet. Diese sind 
ganz aus dem hier in Menge zu bekommenden Granitstein und bestehen aus drei 
Teilen: zu unterst ein in die Erde eingelassener Granitsockel, auf diesem eine ziemlich 
hohe (1 1/2 m hoch) schlanke Säule, die meist rund, manchmal auch gekantet ist. 
Ueber dieser erhebt sich der Kapellenwürfel, der bei den älteren Kapellen bloß an einer 
Seite eine flache Vertiefung für das Bild zeigt, bei den neueren aber auf allen 
vier Seiten Bildflächen aufweist. Solche Steinsäulen findet man: 
Bei Kirchberg: eine am Weg nach Wolkersdorf; eine außerhalb des Ortes 
an der Straße; der Kapellenwürfel ist seit einiger Zeit durch ein Blechbild ersetzt. 
Sehr vernachlässigt; eine am Weg nach Hof mit der Inschrift M. H. 1649 ; das 
heißt: Michael Hofer, damals Besitzer des Bauerngutes in Hof ließ 1649 diese 
Säule errichten zur Zeit der Pest (deshalb das Schwert). Frisch renoviert. 
Wizersdorf: in der Nähe des Gatterbauerngutes an der Straße beim Hang- 
hoferwäldchen. 
Gumpesberg: gekantet, 1613 (also die älteste). 
Wölfling: bei der Wegabzweigung nach Grub. 
Seibersdorf: beim Dopplhamer; gekantet. 
Obermühl: Laah; 1751.
	        
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