Volltext: Sechstes Bändchen (6. 1916)

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Verschlußsteinen abgeschlossen. Um 1400 wurde die Kirche erweitert durch Gundaker 
von Tannberg. Damals wurde das heutige Presbyterium gebaut und der Turm 
mit dem Presbyterium verbunden. Das Presbyterium ist heute noch so, wie es 
damals gebaut wurde, ebenfalls gotisch (Hochgotik), der rückwärtige Teil wurde um 
1700 im damals üblichen Barockstil umgebaut. Um 1400 erhielt die Kirche schon 
die heutige Größe. 
Die Kirche ist mit dem Presbyterium 20 m lang (letzteres allein ist 8 m lang 
und 6 m breit). Die Breite der Kirche beträgt 14 1/2 m, davon ist die Marienkapelle 
4 1/2 m breit und die Pfeiler 1 m, so daß für das Hauptschiff eine Breite von 9 m 
und eine Länge von 12 m bleibt. 
Um 1700 wurde das Hauptschiff im damals herrschenden Barockstil einfach 
und nüchtern umgebaut. Um diese Zeit erhielt die Kirche auch den Hochaltar und 
zwei Seitenaltäre, ebenfalls im damals herrschenden Geschmack, im Barockstil. Die 
Gemälde: am Hochaltar „die Herabkunft des heiligen Geistes", an den Seitenaltären 
„der heilige Georg" und „der heilige Sebastian" sind ziemlich gut ausgeführt. Auch 
die Kanzel wurde damals hergestellt. Etwas später, um 1750 wurde dann der 
Altar in der Marienkapelle hergestellt im Rokoko- oder Schnörkelstil. Dieser Altar 
ist ein hervorragendes Werk damaliger Kunst. Herrlich schön geschnitzt sind die beiden 
Statuen: „heilige Thekla" und „heiliger Thaddäus", sehr gut das darüber angebrachte 
Gemälde „die heilige Familie", das wegen der Vorzüge der Ausführung dem Barth. 
Altomonte (1702—1783) zugeschrieben wird. 
Aus damaliger Zeit stammt auch die Statue des heiligen Michael in der 
Marienkapelle. Auch später wurde noch manches an der Kirche geändert. 
1890 wurde die Empore durch Eisenstäbe gesichert, 1891 wurde das neue 
Kommuniongitter hergestellt und die neue Sakristei errichtet. 1892 wurden die Kirchen- 
stühle teils erneuert, teils ausgebessert, 1893 erhielt der Hochaltar einen neuen granitenen 
Altartisch. Die Orgel wurde 1890 durch Leopold Breinbauer in Ottensheim um 
1200 fl. hergestellt. Der Hochaltartabernakel wurde 1905 durch Karl Danninger, 
Mesner und Bildhauer in Altenfelden, von einem Drehtabernakel in den jetzigen 
umgeformt und neu vergoldet. 1913 wurde die Lourdeskapelle errichtet und durch 
eine Lourdesstatue, die 15 Pilger aus der hiesigen Pfarre unter Führung des 
hochwürdigen Herrn Pfarrers aus Lourdes selbst mitbrachten, geschmückt. In diesem 
Jahre wurden in der Kirche auch zwei Gemäldefenster eingesetzt, eines gewidmet 
von der Pfarrgemeinde zur Erinnerung an den 500 jährigen Bestand der Pfarrei, 
das andere vom hochwürdigen Herrn Pfarrer Gruber. 
In der Kirche befinden sich auch einige alte interessante Grabmäler: 
1. Das Grabmal der Tannberger, 1411; hinter dem Beichtstuhl der Marien- 
kapelle, beschrieben beim Schloß Hochhaus. 
2. Das Grabmal der Schluchsen auf Grub, 1603; über der Türe zur alten 
Sakristei, beschrieben in der Geschichte von Grub. 
3. Das Grabmal der Hedwig Haynmoserin; dies ist links neben der Türe 
zur alten Sakristei. Es trägt die Inschrift: „Hie ligt begraben die Edl und 
Ehrntugenthaffte fraw hedtwig Haynmosserin Ein geborne Nümitschin von 
Schenewalt auss der schlessing und ist gestorben zu Neyfelden so wir 
den Sterben geflohen Im 1599 Jahr den 24 Dezember Ires alters im 
52 Jahr dere Gott genedig Sei. Amen." 
Auf dem Grabmal sieht man unten (Vordergrund) einen betenden Mann und 
eine Frau, dazwischen 2 Wappen; oben (Hintergrund) sieht man in der Mitte das 
Bild des guten Hirten mit dem Lamm aus den Schulten:, daneben die Bilder eines
	        
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