Volltext: Zweites Bändchen. (2. 1913)

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abgeteilt wurde. Dieses Schulzimmcr war aber schadhaft geworden und 1829 gab 
es hier eine Schulhausbaukommission und wurde ein vollständiger Umbau beschlossen, 
und zwar auf Kosten der Konkurrenz, d. h. es hatten zu leisten der Landesfürst 
als Patron der Kirche und der dazugehörigen Schule die Professionistenkosten, die 
Herrschaften die Materialien und die Gemeinde die Zug- und Handdienste. „Zur 
Erzielung bedeutender Kostenersparnis" wollte aber die Landesbehörde nur eine ein- 
klassige Schule mit Halbtagsunterricht erbauen, wogegen aber die geistliche und welt¬ 
liche Vogtei sich für eine zweiklassige Schule mit ganztägigem Unterrichte aus¬ 
sprachen und diese auch durchsetzten. Der Beginn des Baues schob sich aber sehr 
hinaus; Vikar Macho betrieb wiederholt den Bau, am 3. Juli 1831 auch mit dem 
Hinweise, daß im bisherigen Schulhause schon täglich ein Einsturz drohe und drei 
Wochen darauf berichtete er den Behörden, es sei wirklich das Nebenzimmer des 
Lehrers eingestürzt. Nun begann der Bau am 1. August; die Gesellen hatten 
täglich 24 kr. und die Handlanger 15 kr.; Tür und Fenstergerichte kamen aus 
Kleinzell, wegen deren Zufuhr von Obermühl hieher sich ein langer höchst uner¬ 
quicklicher Streit zwischen dem Maurermeister und der hiesigen Gemeinde entspann. 
Die Gesamtkosten des Schulbaues betrugen 4580 fl. K.-M. Während der Bauzeit 
wurde in der Hoftaferne (hier Nr. 4) der Unterricht erteilt; das neue Schulhaus 
wurde am 1. Mai 1832 bezogen. Ortsrichter war damals der bekannte hiesige 
Dichter Ignaz Donabauer vom Hause hier Nr. 12. 
 
Die hiesigen aus den Matrikenbüchern nachweisbaren leitenden Lehrer: 
Ecketsbergcr Christoph, +1634. Lacher Richard 1679-1717. 
Doschinger Hans 1635 Altwürth Johann 1717-1743 (geboren 
Höhenberger Johann 1637. in Reichenau). 
Schmidt Sebastian 1642. Plattner Franz 1744-1801 (geboren zu 
Kriesbacher Ferdinand 1647. Lembach). 
Lusching Johann 1662. Plattner Michael 1801-1838 2). 
Gerstmair Nikolaus 1665. Plattner Heinrich 1838-1868. 
Preuer Josef 1668. Pürchenfeller Johann 1867 - 1892. 
Schmidt Christoph 1670 1)-1677. Rupprecht Cölestin 1892. 
Gruber Juredin 1678. 
 
Das hiesige radizierte Badergewerbe. 
Mitten im Pfarrdorfe bestand hier auf einem vom Hause Nr. 18 abgetrennten 
Häusl das Badergewerbe; als hiesige Aerzte scheinen auf: Abraham Schöpft 
1645-1652, Georg Obermair -1680, Johann Scharz -1692, Michael Teufel 
-1700, Joh. Pirg -1750, Johann Geißecker -1790, Matthias Geißecker 
-1800, Anton Geißecker 1801, „derselbe wurde zur Landwehr genommen, bei 
der er seinen Tod fand"; es wurde hierauf das Baderhäusl vom Hause Nr. 18 
wieder zurückgekauft; die folgenden Aerzte wohnten auf Nr. 13 hier: Gottlieb 
Mondschein -1825, dieser verschaffte sich ein Personalgewerbe, Johann Aigner, 
Franz Steinberger 1828, Anton Gruber -1830, dieser erbaute ein neues Bader¬ 
häusl hier Nr. 32, Paul Stadlmayr 1831-1864, Karl Stadlmayr; nachdem 
noch die Gehilfen Frank, Ortner und Herzog hier gewesen, wurde das Baderhaus 
verkauft und wurde 1831-1864, ein Gasthaus, der „Baderwirt" 1875. 
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1) Vom Jahre 1672 liegt im Stifte Schlägl ein Brief des hiesigen Lehrers Franz 
Schnellhammer; dieser scheint jedoch hierselbst nicht auf und wird vielleicht nur aushilfsweise 
hier gewesen sein. — 2) Unter ihm wurde 1815 die Schule zweiklassig und 1831 das jetzige 
Schulhaus gebaut.
	        
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