Volltext: Erstes Bändchen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des oberen Mühlviertels. (1. 1912)

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Engl von Wagrein, Graf Alexander (1750-1753). 1722 geboren 
zu Füssen in Schwaben. Studierte im Germanikum in Rom, erhielt dort die 
heiligen Weihen, kam nach Oesterreich und erhielt 1750 die Pfarre Sarleinsbach. 
Den noch vom Pfarrer Lehner her im Rohbau befindlichen Pfarrhofanbau ließ er 
mit Stukkaturen versehen und die Vorhäuser einwölben. 1753 übersiedelte er nach 
Enns. Da Engl ein großes Vermögen besaß, so kaufte er in Enns das dem 
dortigen Pfarrhofe benachbarte Haus zum Zwecke eines Priesterhauses, an 
welchem er drei Priester samt einem Vikar anstellte, welche von 1762 an den 
Priesterkandidaten Unterricht erteilten. Dieser aus eigenen Mitteln gegründeten 
Stiftung nahm sich Bischof Leopold Graf Firmian von Passau an, während 
Kaiserin Maria Theresia erlaubte, daß von allen Kirchen und Bruderschaften des 
Landes ob der Enns durch vier Jahre hindurch die Hälfte der Einkünfte erhoben 
und für Engls Stiftung verwendet werde, wodurch nun 16-18 geistliche Kandidaten 
erhalten werden konnten. Hier leitete Graf Engl die Vorstehung des Priesterhauses, 
bis ihn 1786 Kaiser Josef zum Bischofe des neu errichteten Bistums Leoben 
(Judenburger- und Bruckerkreis) mit der Residenz zu Göß, einem aufgehobenen 
Benediktinerinnenkloster, ernannte. Er starb 1800 als erster und letzter Bischof 
Leobens, da es nicht weiter mehr besetzt wurde. 
Weilnpöck Michael (1754-1768). Baute das Hofzimmer des neuen 
Traktes hinzu und behielt es bis zu seinem Tode nach seiner Pensionierung als 
Auszugwohnung. Er war der größte Wohltäter des Marienkirchleins. dem er die 
Hälfte seines Vermögens, 4163 fl,, schenkte und außerdem für Altar und ewiges 
Licht 1000 fl. stiftete. Er ließ auch zu Lebzeiten den Hochaltar der Pfarrkirche 
aus eigenen Mitteln herstellen. Seine Leiche wurde in der Marienkirche beigesetzt. 
Wimmer Paul (1768-1769). War früher Pfarrer in Breitenberg, blieb 
aber nur ein Jahr hier.  Wall Blasius (1769-1777). War hier 1755 Kooperator, 1758 Vikar 
von Peilstein. Unter ihm firmte 1776 Kardinal Graf Firmian von Passau durch 
zwei Tage 1086 Firmlinge.  Lorenzo v. Sulzberg (1777-1799). Doktor der Theologie, 
Konsistorialrat. Hofkaplan, kam 1799 nach Altheim, wo er 1806 starb. Unter 
ihm wurden die rückwärtigen Kaplanzimmer und die Stallungen gebaut. 
Weißbücher Josef (1800-1805). War Pfarrer tn Ischl, kam 1805 
nach Peuerbach, wo er als Ehrendomherr am 16. Marz 1827 starb. Er war schrift¬ 
stellerisch tätig und schrieb unter anderem eine Geschichte des Landen ob der 
Enns (1820). 
Schleindl Johann (1806-1818). Kam nach Gunskirchen, 1825 nach 
Thanstetten, wo er am 19. März 1828 starb. 
Witzlsteiner Jakob (1818-1824). War sehr schreibselig und hat wertvolle 
Aufzeichnungen hinterlassen. Uebersiedelte nach Traun, resignierte 1851 und starb 
dort am 17. Juni 1860. Es wird ihm große Frömmigkeit nachgerühmt. 
Baumgartner Sebastian (1825-1841). Geboren 1781 zu Landshut in 
Bayern. Administrator der Dekanate Sarleinsbach und St. Johann, 1828 Dechant 
von Sarleinsbach. Kam 1841 nach Moosbach, wo er am 22. August 1856 starb. 
Grüll Josef (1841-1854). Geboren zu Untermoldau 1786, starb hier 
am 25. Juni 1854 . 
Stiepitz Johann (1854-1859). Geboren zu Trübau m Mähren 1808, 
starb hier am 10. Jänner 1859.
	        
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