Volltext: Erstes Bändchen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des oberen Mühlviertels. (1. 1912)

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gekrümmte Fische. Von der Inschrift ist nichts mehr leserlich, aber nach einer Auf¬ 
zeichnung im Sprinzensteiner Archiv lautet dieselbe verdeutscht: Im Jahre 1355 
starb Cunrat von Tannberg. 
In diesem Kirchlein liegen auch die Pfarrer Willibald Oettl und Michael 
Weilnpöck begraben. Des ersteren Grabschrift lautet: 
Hier ruhet der Hochwürdig Wohl Edl und Hochgeehrte Willibald Oethl, 
Dechant und Pfarrer zu Sarleinsbach, Peilstein, Lembach und Putzleinsdorf, so 
dieser Pfarre 19 Jahre bei noch schwachen Kräften unermüdet vorgestanden und 
die Verehrung der schmerzhaften Mutter Gottes mit Erweiterung dieser Kapelle 
lieblich verehret hat. Ist gestorben anno 1750, den 6. February, alt 62 Jahr. 
Da liegt nun mehr sein gebein und rufst die Lehre zue: Laß dir ihn stets empfohlen 
sein, wünsch ihm die ewige Ruhe. 
Weilnpöcks Grabschrift lautet: 
„Allhier in Mitte der Kapelle lieget der Hochwürdige in Gott geistliche 
Herr Joh. Mich. Weilnböck von Wegscheid gebürtig, gew. Pfarrer zu Hof- u. 
Otterskirchen, letzlich durch 16 Jahre allhier zu Sarleinsbach, allwo Er, Nachdem er 
gegenwärtige Kapell und Pfarrkirchen St. Petri als Erben eingesetzt, das Übrige denen 
Armen vermachet, den 18. Aug. 1769 in dem 78. Jahr in Gott selig verschieden." 
 
Filialkirche St. Leonhard. 
 
Liegt eine Viertelstunde von der Pfarrkirche entfernt. Ihr Erbauungsjahr ist 
unbekannt, aber jedenfalls ist sie von den Sprinzensteinern (vermutlich von Jans von 
Marspach) erbaut, unter deren Patronat sie auch stand. Das damit verbundene 
Benefizium ist schon sehr alt und war ursprünglich sehr gut dotiert, wie auch der 
Zuzug der Verehrer des heiligen Leonhard bei der ländlichen Bevölkerung zeitweilig 
ein großartiger war. 
Auf diesem Benefizium saß 1595 der berüchtigte Benedict Gstättner, 1698 
Joh. Laser, 1703 Joh. Jak. Maurer. Im Visitationsberichte von 1731 werden Jakob 
Groll, später Erasmus Rosenauer als Benefiziaten erwähnt. Im Jahre 1776 war 
Gregor Kolb auf dem Benefizium. 
Der Pfarrer von Sarleinsbach Dr. Albrecht (1678-1687) hatte einen Streit 
mit dem Patron von St. Leonhard wegen der ausständigen Zehente und der 
widerrechtlich eingezogenen Opfergelder. Es wurde sogar über die Kirche das 
Interdict verhängt. Unterm 4. März 1690 wurde der Streit mit einem Vergleiche 
zwischen dem Passauer Bischof und der Herrschaft Sprinzenstein wieder beigelegt. 
Unterm 21. September 1779 wird vom Ordinariate Passau dem Bene- 
fiziaten Gregor Kolb das unanständige Weinausschenken im Benefiziatenhause 
strenge verboten. 
Das Benefizium wurde 1785 aufgehoben und der zweite Kooperatorposten 
im Markte dafür gestiftet. 
Die Kirche wurde gesperrt, ging in Privatbesitz über und wurde zu einem 
Wohnhaus umgestaltet. Die vielverehrte Statue des heiligen Leonhard wurde 
feierlich in die Pfarrkirche übertragen. 
 
Pfarrer. 
Wolfhart 1331. Wird in einer Schläglerurkunde vom 21. April 1331 
als Pfarrer von Sarleinsbach genannt. Simon der Nimmervoll versetzt darin dem 
Kloster 3 Lehen zu Neudorf und mit Wolfhart siegeln Sieghard und Ruger ob dem 
Berg, Ortneid u. Cunrat v. Tannberg.
	        
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