Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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e. (Beim Traunk re i se S. 43.) 
Der symbolische Leichenstein von Altmünster kam 
indeß in den Schloß-Garten des Herrn Jos. Solterer 
zu Mühlwang. 
IV. Zur Kapuziner-Kirche und dem Kloster 
(S. 164.) 
Früher hierüber unwillkührlich der bloßen Erzählung 
gefolgt erhielt ich erst vom gegenwärtigen Guardian der 
Kapuziner, P. Lukas Kratzer, nach sonderbarer Auf¬ 
findungs-Art den ersten Theil der nach Urkunden bearbei¬ 
teten „H a u s-C hronikdesLinzerKapuzinerCon- 
vents, genannt zum h. Mathias," woraus ich 
Folgendes aushebe. 
Unter Laurenz von Brundus (vom Pabste 
Pius VI. selig gesprochen) traten im Jahr 1600 die 
P. P. Kapuziner im österreichischen Kaiser-Staate auf; 
Prag, Wien und Gr ätz waren die ersten Orte ihrer 
Niederlassung. Bei ihrer General-Versammlung in Wien 
1606 wurde beschlossen, auch zu Linz ein solches Ordens- 
Kloster zu errichten und im nämlichen Jahre (am 5. Aug.) 
kaufte ihnen Erzherzog Mathias (Kaiser wurde er erst 
am i3. Junius 1612) um 3ooo fl. „von Christoph 
Melchior Hobe rckh und Guetm annst 0 rff, da nn 
Maria Salome Freymingerin, Wittwe, ge- 
bornen von Retschan, Haus und Hof außerhalb 
Linz, so vorhero die Poperleythen (unweit von der 
einstigen Schinder-Grube S. i65) jetzt aber Wein gär-, 
ting genennt, dann Dienst, Steyer und Robbath frei' 
ist." — Am 7>Sept. darauf wurde den Kapuzinern be¬ 
sagtes Anwesen durch erzhcrzogliche Kommissäre überge¬ 
ben; am 2t. Sept, durch den Abt Alexander von 
Kremsmünster ihr Kreuz feierlich geweiht und in 
Gegenwart des Baron vo,n La mb er g als damaligen 
Landeshauptmanns (S. >38) der Grundstein zur Kirche 
gelegt. Das große 12 Schuh hohe Kreuz trugen vier 
Brüder (also nicht sechs, vergl. S. >65) auf ihren 
Schultern an seinen Bestimmungs-Ort. Sie . waren (wie 
der Chronist sich allsdrückt) „nudipedes, babitu viles, 
morum religiositate graves , facie venerandi , oculo¬ 
rum mortificatione exemplares.“
	        
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