Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

Stunde nördlich von Lin; auf dem nächsten Wege besteigt, 
welcher über den Markt Urfahr unmittelbar dahin führt, 
und wo man, bevor man den Gipfel erreicht, bei zwei 
Wirthstaferncn und einigen anderen Häusern vorbeikommt. 
Zwar ist dieser Weg etwas steil, doch, weil er durch ein 
Gehölz führt, größtentheils schattig, wogegen man auf 
dem bequemeren, aber auch um vieles weitern Wege 
über den Hagen sehr wenig Schatten hat. Auf dem 
Gipfel des Berges, welcher 147 Klafter über dem Spie» 
gel der Donau hoch liegt, steht das Pfarrhaus und eine 
mit Blitzableitern versehene Kirche, deren Inneres 
sehr gefällig ist, weil es mit Geschmack Einfachheit 
vereinigt. Drei Altäre mit 2 Seitenkapellen, eine Or¬ 
gel , die Stationen der- Kreuzwegesandacht und ein Pre¬ 
digtstuhl machen die ganze Einrichtung dieses Gott ge¬ 
weihten Tempels aus. An der Decke vor dem Haupt¬ 
altare zeigt sich die Inschrift: ARA BEATAE Lv- 
GENTIS NECEM FILII QVOTIDIE PRIVILEGIA- 
TA. Auf goldenem Grunde leuchten aus 3 Tafeln von 
der Einfassung des Predigtstuhles die zwei vornehmsten 
Gebothe herab: „Liebe Gott aus ganzem Her¬ 
zen und von ganzer Seele; deinen Nächsten 
aber wie dich selbst! Hierin beruht das Ge¬ 
setz und diePropheten(Matth.K. X.XII. V. 40). — 
Die 2 Seitenaltarblätter, dann die Freskomahlerei so¬ 
wohl am Kirchenplafond als in den Oratorien sind von 
dem ältern Hitzenthaler. 
Die Kirche selbst ist ein ruhmwürdiges Denkmahl der 
Grafen von Stahremberg. Im Jahre 1716 ließ 
Franz Obermayr, Ausgeher bei den PP. Kapuzi¬ 
nern im Weingarten zu Linz, durch den bürgerlichen Bild¬ 
hauer Ferdinand Jobst dahier das sogenannte Ve- 
* sperbild aus Holz verfertigen, stellte dasselbe neben ei¬ 
nem großen Wettekkreuze am Pöstlingberge auf 
und setzte eine Hütte darüber, um desto ungestörter 
beten zu können. So wie dieser schlichte Mann, eben 
so trug auch Joseph Gundamayr, Graf von Stah¬ 
remberg, eine besondere Verehrung zur Mutter der 
Schmerzen; er fing daber im Jahre 1742 der beschwerlichen 
Zubringung der nöthigen Baumaterialien ungeachtet das 
sehr kostspielige Kirchengebäude zu bauen an und führte
	        
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