Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Für das hiesige Strafbaus wird von Seite der Fa¬ 
brik dadurch gesorgt, daß die männlichen Sträflinge mit 
rober Wolle zum Kämmen und die weiblichen Indivi¬ 
duen mit gekämmter Wolle zum Spinnen versehen werden. 
Wenn sich die Anzahl der Arbeiter gegen frühere 
Zeiten verminderte, so muß man dieses in dem Umstande 
suchen, daß die Fabrik durch die drei feindlichen Invasio¬ 
nen und besonders durch die letzte sehr hart mitgenom¬ 
men wurde, wo man sie als kaiserliches Eigenthum tn 
Beschlag nahm. Auch sind seit ihrem Emporkommen im¬ 
mer mehrere Fabriken im Lande entstanden, wodurch sich 
natürlich die Producenten vermehrten, aber auch dießor- 
tige Hülss-Arbeiter wieder anderswo Unterkommen fanden. 
Das zür Führung der Geschäfte .bestehende Beam- 
ten-Personale beläuft sich in Linz und Wien, wie es der 
Schematismus zeigt, unter einem Direktor auf 20 In¬ 
dividuen, außer welchen noch eine Kameral-Fabriks-Buch- 
haltung von 11 Beamten besteht. 
Diese Fabrik hat auch ihre eigene Haus kapelle, 
welche im I. 1769 eingeweiht wurde. Alle Tage um 8 
Uhr, an Sonn- und Feiertagen aber um 9 Uhr wurden- 
Segenmessen gelesen. Seit der Josep hiniseh en Re¬ 
formation geschieht dieses nur mehr an Sonntagen, und 
höchstens einige Male in der Woche. Merkwürdiges fin¬ 
det sich aber in dieser Kapelle nichts. 
Jetzt zu den übrigen vo rzü glich e re n Handlun¬ 
gen, Fabriken, Manufakturen und Fabrikan¬ 
ten in Linz! 
Vorsteher des Handelsstandes ist Herr Franz Plank, 
Beisitzer des k. k. Merkantil- und Wechselgerichtes, dann 
Inhaber der Herrschaften Feueregg, Achleiten und 
Hehenberg, Biberbach und Weyer **)♦ 
*) Hier wurde der berühmte Astronom Firlmüller gebohren. 
**) Uebrigens sah ich bei Herrn Plank a) das Preisstück, 
welches der hiesige Mahler Ferdinand Scheck, als 
ercellirend aus der Früchten - und Blumenmahlerei verfer¬ 
tiget hat, und b) eine ganz besonders interessante Schwei¬ 
zer Landschaft vom bürgert. Tapezierer, Ferdinand 
Wiesbacher, auf der Wand ausgetheilt.