Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Umriß Les Landes Oberösterreich oder des Lan¬ 
des ob der Enns überhaupt. 
ntstehung. Hoheneck schreibt-im ersten Bünde 
seiner Genealogie am 14 Blatte der iten Columne, 
daß die Zeit der Erhebung der österreichischen Länder 
zum Erzherzogthume ungewiß sey. — De Luca 
berichtet: Oberösterreich wurde noch als llKarkgrafenthum 
vom Kaiser Friedrich I. am i5. Sept, des Jahres n56 
von Oberbaiern getrennt, und Oesterreich dem Erzber- 
zogthume einverleibt. Diese Behauptungen sind aber theils 
ganz irrig, theils nur halb wahr. Falsch ist, daß das 
ganze heutige Oberösterreich im Jahre ii56 von Baiern 
getrennt, und daß die Markgrafschaft, welcher die Ba¬ 
benberger vorstanden, damals zu Baiern gehört habe. 
Wahr ist nur, daß ein Theil des heutigen Oberöster¬ 
reich von Baiern abgerissen wurde, und an Oesterreich 
kam. Enns, Gleink, Garsten und das Kammergut bei 
Gmunden nebst der Grafschaft Steyr gehörten deissMark- 
grafen, die auch auf dem linken Donauufer große Besi¬ 
tzungen hatten. Der größte Theil des unteren Mühlvier¬ 
tels gehörte zu Anfange des i2ten Jahrhunderts nicht zu 
Barern, sondern zu Oesterreich. .Dieß erhellet aus den 
Urkunden des Stiftrs St. Nikola bei Passau (Momi- 
menta boica t. IV. p. 299.), und aus einem Diplom 
Leopolds, des Heiligen, vom Jahre iü5 für St. Florian 
(Pez. Historia S. Leopold! p. 71.) Riedm arch Und 
- Machland gehörten schon damals zu Oesterreich; aber 
es gab im Lande ob der Enns einen Distrikt, der die 
bar erisch e March hieß, und von der Markgrasschaft