Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

a5i 
Schreiben, Lesen, Rechnen, deutsche Sprachlehre, Uebung 
in schriftlichen Aufsätzen und in der Tvusprache sind dem¬ 
nach die Gegenstände, in welchen die hiesigen Taubstum¬ 
men bis zur Fertigkeit geübt werden. 
Noch erübriget die Lösung der wichtigen Frage: 
Welches Loos erwartet dieTaubftummen nach 
Vollendung ihres Schulunterrichtes? - 
Die gewiß befriedigende Antwort hierauf ist nach 
Wahrheit folgende: Nach ihrem Austritte erhalten sie 
ihre Versorgung entweder bei ihren Aeltern oder durch 
Erlernung von Handwerken oder daß sie in Dienste gege¬ 
ben werden, was indeß mit 25 Kindern geschah. Sie 
werden also auf diese oder jene Art für die bürgerliche 
OeMschaft brauchbar; und so kann man mit Recht sagen, 
daß sie zum Nutzen des Staates erzogen werden, in 
welchem kein Glied ganz unbedeutend ist, sondern jedes 
einen bestimmten Standpunkt ausfüllt. 
So wie aber jedesmal der Schluß eines Aufsatzes 
das Frappanteste enthalten soll, so mag ihn hier Folgen¬ 
des bilden: Herr Bihringcr hat nämlich die schöne 
Hoffnung, daß zwei ihm als taubstumm überge¬ 
be n e Knaben dasSprechen erlernen werden. 
Segne der Vater des Segens, der als der erste genannt wird, 
welcher Stummen die Sprache und Tauben das Gehör 
gab, sein Bemühen! *) 
Die unentgeltliche Musik - Lehranstalt des hiesigen 
Musik - Vereins. 
Weniges nur kann hierüber gesagt werden, weil diese 
Anstalt erst im Entstehen, in der Entwickelung begriffen 
ist; aber den für Gutes Bedachten und Wirkenden wird 
auch vorläufig dieses Wenige genügen. Die Nachricht 
hierüber findet sich im Jntelligenzblatte zur k. k. 
priv. Linzer Zeitung Nr. 89 vom 8. Nov. »822 
und brachte Folgendes zur allgemeinen Kenntniß: 
*) Bei einem gelang es vollkommen, beim zweiten aber nickt. — 
Indeß hat Hr. Jos. Engelmann , Beichtvater der W. 
W. E.C. Ursulinerinnen (vcrgl. S.'2ü) aüch den Unter¬ 
richt mitBlind en begonnen, wovon im isterr.Bürger- 
blatte Nr. 79 de» 3. Okt. -823 vorläufig die Rede war.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.