Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Da man sich in Ansehung dieses Museums an den 
k. k. Professor der Physik rc., Herrn Adam Chmel 
zu wenden hat, so wurden mir sowohl durch ihn als durch 
Autopsie folgende Aufschlüsse gewahrt: Es hat 8 Zimmer, 
worin die Apparate vertheilt, und die vorzüglicheren in 
eigenen Schranken" und Kästen verwahrt sind. Ein Zim¬ 
mer hiervon ist ganz besonders zu einem Auditorio für 
praktische Kollegien eingerichtet, worin die Bildnisse des 
Kaisers Joseph II. und seiner erhabenen Mutter Maria 
Theresia (von Haid 1769 und 1770 gestochen) auf¬ 
gehangen sind. Wieder in einem eigenen Zimmer trifft 
man die mechanischen Werkzeuge aufgestellt. 
Die Apparate sind nach Materialien geordnet, und 
enthalten zu allen physikalischen Versuchen das Nöthige. 
Die vorzüglichsten hierunter sind: 
1) Eine große Elektrisiermaschine vom einem fürstl. 
v. Schwarzenbergischen Jager, Joh. Jcchl aus Kru- 
mau mit 2 Scheiben, jede 36 Zoll im Durchmesser. Sie 
ist die größte inOberösterreich und besonders gut lociert. 
2) Eine Luftpumpe mit 2 Stiefeln von besonders 
zierlicher Arbeit. 
3) Zwei solche mit einfachen Stiefeln mit dem Be¬ 
sondern , daß die Kolben eine sehr vortheilhafte Vorrich¬ 
tung durch den geschickten Mechaniker Stadler *) un¬ 
ter Leitung des Herrn Professors Chmel erhielten. 
4) Zwei K irch n er'sch e Hohlspiegels die72 Schuh 
von einander ausgestellt sind und eine frappante Wir¬ 
kung in der Reflexion der Strahlen bewirken, zu wel¬ 
chem Experimente der Vorsprung in diesem Stockwerke 
ganz vorzüglich geeignet ist. 
5) Eine Universalwage von Gravesande, nebst 
mehreren anderen. 
*) Der bürgert. Gekbgreßer Jos. Stadler dahier ist einer 
der sinnreichsten Mechaniker, der außer einer- trefflichen 
Dreh- und Güllochiermaschine auch noch mehrere andere 
mechanische und physikalische Apparate verfertigte: Zünd¬ 
maschinen, Luftpumpen, Schneidzeuge für Uhrmacher, 
Fallmaschinen, Urgandische Lampen, Meßinstrumenteu.s.w. 
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