Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

21 2 
reinlichen Häusern «n der Kalvarienrvänd hier am schön¬ 
sten darstellt, und links hinab das Zauberthal in einer 
wahrhaft romantischen Gebirgsgegend mit einem über ge¬ 
waltige Steinmassen rauschenden Quellen-Bache frappirt, 
wo auch die städtische Wasserleitung durch Vereinigung 
zweier links und rechts entlegener Ursprünge angebracht 
ist. Eine kleine Strecke von dem Aufgange zu dem Kal- > 
varienbcrge an der gedachten Wilheringerstraße befindet 
sich in einer Bucht eine gemauerte Nische mit der In¬ 
schrift: „Der allzeit rein und unbefleckt Em¬ 
pfangenen Mutter Gottes zu allerschuldig- 
„sten Ehren haben diesen längst gesundrei« 
„chen und doch ganz verfallenen Wasserlauf 
„von Grundt erhobn und allen Preßhafften 
„zur Crquickhung mit gegenwer tigen zieren 
„u n d M a r i a z u m H e i l b r u n nenn e n w o l- 
„len- Ludwig Preller Bürgermeister in Lintz 
„und Apollonia Prellerin geborne Eckhart-in 
„dessen Gemahl 1665." 
Bevor man hierauf den Kalvarienberg von der 
Straße weg betritt, kommt man auf eine Stiege mit 
der frommen Einladung zu: „Gehet hin und betet 
„ihn an auf seinem heiligen Berg." (Ps. y8.) 
Der Andächtige weilet hier unter schattigen Bäumen 
bei zwei Stationen ; nur Schade, daß der Zahn der 
Zeit fast überall die Spuren der Zerstörung zeigt und 
die Sculptur gar nichts Schönes lieferte! 
Am Ende eines der Ruhepunkte dieser Andacht sagt 
uns eine Inschrift, daß die Stiegen daselbst (man zahlt in 
allen r5i Granitstuffen) der hohe Wiener Adel aus 
sonderbarer Andacht zu dem sterbenden Heilande im I. 
1664 habe setzen lassen, wo auch Kaiser Leopold I. am 
14.Julius 1684 mit seiner erhabenen Gemahlinn und dem 
ansehnlichen Hofstaate sein Gebeth verrichtete. 
, Einige Schritte hiervon betritt man die eigentliche 
K a lv a r i e n b e r g s k i r ch e, in welcher einMagdalenenbild 
an der rechten Seitenwand das schönste, aber auch der 
Hinfälligkeit schon sehr nahe ist. 
In Mitte des Kirchhofes erhebt sich die Kapelle des