Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Kaiser Friedrich IV. die Pfarrkirche neu zu erbauen. 
Nach einem alten Manuskripte hatte er dieses schon 1428 
unternehmen lassen; allein dieß ist ein Irrthum; denn es 
geschah seine Krönung als Kaiser zu Aachen erst im I. 
1440. Früher waren seine alteren Brüder Vormünder 
des Herzogs Albert von Oesterreich, wobei es beständig 
Uneinigkeiten gab. i689 ließen die eifrigen Bewohner 
von Linz die Kirche besser herstellen, als sie ehevor war. 
i65i wurde die Kirche abermals renoviert und we¬ 
gen der im I. i633 hier überstanden«! Pest von den 
Bürgern dem h. Sebastian zu Ehren ein silberner Al¬ 
tar gestiftet, welchen harte Zeiten dem Wohl des Va¬ 
terlandes zu opfern befahlen. 
i663 wurde der Thurm erbaut und 1679 ^ Glo¬ 
cken desselben mit einer Zügenglocke vermehrt, nachdem 
schon 1494 Kaiser Maximilian I. die große Glocke 
von der St.G andolphus Schloßkirche hierher ge- 
schenket hatte *).' 
Was übrigens in handschriftlichen Chroniken von den 
Privilegien dieser Kirche durch die Pabste in den Jahren 
i3io und i365 vorkommt, halt die Prüfung der Kritik 
im Gcgenhalte der Jahre nicht aus. 
Sie erfuhr auch 1800 einige Veränderungen, die 
größten aber im I. 1822, wo man sie theils durch Ko¬ 
stenbestreitung aus dem Religionsfonde, theils durch frei¬ 
willige Beitrage sowohl im Innern als von Außen zweck¬ 
mäßig vereinfachte und verschönerte, und auch zur Her¬ 
stellung des Thurmes **) nach einer angemessenen Form 
*) Die drei hier auf einander gefolgten Strophen entnahm 
ich aus alten Chroniken, wie sie auch Gie lg e benutzt hat; 
allein in der Folge ersah ich aus einer beinahe ganz 
verwischten Inschrift am Gange folgende Data: „Anno 
vni i453 gebaut den T l) u r m; anno Domini 1081 gebaut 
den Gang; anno ,hio renoviert die Kirche und den 
Thurm." 
**) Seitdem dieses tzcschrieben wurde, gieng auch der Wunsch 
in Erfüllung, die hiesige Pfarrkirche uiit einem ihrer wür¬ 
digen Thurme geziert zu sehen, auf welchem amrö.Sept.
	        
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