Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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die stets gleiche Wand mit einem gräßlich unverwandten 
Blicke anstarren sah, nichts zu erwähnen von dem Ein¬ 
drücke , den der Anblick eines Venerischen auf mich ge¬ 
macht hatte, der erst seit einigen Tagen die vom Ver¬ 
bände entfesselte abgeschnittene Nase zur Schau trug. rc. 
Der Garten des Hauses mit Joch Flachenmaaß 
ist ganz ökonomischen Zweckes, mitunter zu Spaziergän¬ 
gen für die Kranken offen und zugerichtet, und befindet 
sich an einem Ecke desselben ein sehr geräumiger und 
ganz entsprechender Sektionssaal, der nicht selten auch 
zu gerichtlichen Sektionen benutzt wird. 
In der Stockbauern-Pennte wird das Wasser zu dem 
lebendigen Brunnen des Klosters der Barmherzigen ge¬ 
fangen, worauf der Syndikus Made rer von Ehren- 
reichskron am 3. Febr. i636 den Gulden Grundrecht für 
den Brunnen nachgelassen hat. 
Die Apotheke, durch einen Oberapotheker, Vice- 
und Unterapotbeker, dann 2 Praktikanten besorgt, und 
außer den Medikamenten für die Spitalkranken vermöge 
Verordnung des unsterblichen Josepbs I!. auch bestellte 
zum öffentlichen Verkaufe für die Stadtbewohner berei¬ 
tend, hat ihre Außenseite gegen die Herrengasse gekehrt. 
Sie ist mit dem Bildnisse Josephs II. geschmückt, und 
von dem gegenwärtigen Oberapotheker, Ela rus Gil¬ 
leck in der durch seinen Bruder begonnenen Einrichtung 
nach dem neuesten Systeme 1822 vollendet worden. Nur 
einen flüchtigen Blick in der sonst ebenfalls sehr reinli¬ 
chen, mit Freskomalerei vom jüngeren Hitzenthaler 
gezierten Apotheke herumwerfend hat man von dem Ge¬ 
sagten die vollste Ueberzeugung. So wie sich hier das 
Bild von Joseph 1l. befindet, so trifft man in dem Zim¬ 
mer eines jeweiligen Priors eine broncirte Statue *) die- 
*) Diese Bildsäule wurde vom verstorbenen Prior Norbert 
Egger zum Beweise der Ehrfurcht und Verehrung des 
verewigten Monarchen beigeschafft, ist nach dem Modelle 
jener im I. ,789 in der k. k. Porzellanfabrike in Wien 
aufgestellten sormirt, und haben Se» allergnadigst regie¬ 
rende Majestät, Kaiser Franz, die Broncirung wie die 
Aufschriften in halb erhobener Arbeit im gedachten Fabrik¬ 
gebäude besorgen lassen, dann dem Konvente der hier-
	        
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