Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Jetzt ist dieses Gebäude nur im üblen und verlassenen 
Zustande zu sehen, soll aber zu einem Wohnorte für die 
armen Taubstummen herzustellen beantragt seyn. 
Die Kirche wurde 1786 erneuert, wie die Jahres¬ 
zahl am Kirchenthurme und eine Inschrift am Hochaltare 
erweisen, worunter es am letzteren aisoheißt: 8ub. Jos. 
Jl. semper. Aug. 1786. Da sie damals zur Math i a s- 
P farrkirche umgeschaffen wurde, so kam der Cbor hin¬ 
ter dem Altare weg, und die Kirche erhielt nebst der , 
Auszierung durch Ireskomahlcrei auch eine sehr majestä¬ 
tisch erklingende Orgel. 
Die Kirche mit ihren 4 Altären und einer schwarzen 
Kanzel mit hübscher Vergoldung hat übrigens noch fol¬ 
gende Sehenswürdigkeiten, als: 
1) Das Hochaltarblatt, die Hinrichtung des h. Apo¬ 
stels Mathias vorstellend. Es ist von P. Cosmas, 
einem Kapuziner aus der Anzahl derjenigen, welche zu¬ 
erst aus Italien kamen, gemahlt worden. Der Künstler 
wollte damit dem Kaiser Mathias, der Aehnlichkeit 
des Gesichtes des Heiligen wegen, ein Geschenk machen; 
aber der Kaiser nahm es nicht an, sondern sagte, daß, 
weil es ein Kapuziner gemahlt habe, es auch bei den 
1 Kapuzinern bleiben müsse. Pom nämlichen Künstler ist 
ein Vesperbild, das gewöhnlich beim Klosteraufgaüge von 
der Sakristei aus angebracht ist und zur Fastenzeit den 
Hochaltar zieret. 
2) An den beiden Seitenwänden die Geißlung, Krö¬ 
nung, Kreuzigung und Kreuzabnahme Christi pon Cle¬ 
mens Beutler aus den Jahren i665 und 1666 —- 
sehr gelungene Meisterstücke! — 
3) Christus am Kreuze am zweiten Evangeliensei- 
tenaltare von Sandrat und die Geburt am zweiten 
Epistelseitenaltare von Anton Hitzent Haler, dem 
Aelteren, von dem man in der Nähe von Linz fast in 
den meisten Pfarrkirchen, mitunter auch sehr gelungen^, 
Bilder antrifft. 
4) Drei Grabsteine, worunter 2 in der Kapelle auf - 
der Evangelienseite dem Andenkender Grafen von Star- ! 
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