Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Folge Anfangs die Schindergrnbe, nun aber im Wein¬ 
garten. Deq Grundstein zu Kirche und Kloster legte 
der damalige Abt Alexander *) von Kremsmünster. 
Zur Aufbauung des Klosters trugen außer dem Kaiser 
Mathias besonders die alten Bürger und Kaufherren 
Schreiner **) und P e ysser bei, ja, sie bauten wohl 
gar einen ganzen Trakt des weitschichtigen Gebäudes auf 
ihre Kosten. Johann Peps ser zeichnete sich unter sei¬ 
nen Nainensgeiiossen besonders aus. Wir werden noch 
in Kürze auf ihn zurückkommen. 
Als die Baker ihr Kloster bezogen, trugen sechs 
Drüder das hölzerne Kreuz, in dessen Form eines gegen 
die Bergscite gekehrt da steht, unbeschuhet zum Kloster, 
welches übrigens »ach Art der sonstigen Kapuzienerklöster 
erbauet ist, 2 geräumige Küchengärten, ein Convent mit 
mehreren kvohlgcrathenen Bildnissen aus der Ordensge¬ 
schichte, und eine gewölbte, mit weißem Marmor gepfla¬ 
sterte Bibliothek von beiläufig -10 — 12000 Bänden hat, 
worunter Bibeln, Concordanzen, Commentatoren, heilige 
Väter, Prediger, spekulative und moralisirende Theolo¬ 
gen, Kontroversen, Kanonisten, juridische Bücher, geist¬ 
liche und weltliche Historiker, Politiker,' Philosophen, Me- 
diciner, Mathematiker, Sprachforscher, verbothene Schrif¬ 
ten (haeretid) und Miscellanee» befindlich sind. 
. Der gegenwärtig hier wohnenden Paters sind 3 und 
4 Fraters. 
Unweit dem Klostergebäude und zwar am Ende des 
größeren Gartens befindet sich ihr sogenanntes Lazareth- 
haus, welches vorzüglich zur Zeit der Pest oder sonstiger 
ansteckender Krankheiten benutzt wurde, wie 3 an zwei 
Außenwänden eingemauerte Steine von 1679, 1772 und 
1784 besagen, den Tod von 5 Hingerafften verkündigend. 
*) Man vcrgl. Hvheneck 1. Bd. S. 60. wo er sagt: Ale¬ 
xander de Lacu« anfangs Cistercienser ic. f 19; Mai 
ibi3. 
**) So, und nicht Schreiber, las ich.an einem Grabsteine. 
Von der Familie Peysser von Werten au handelt 
übrigens Hohen eck im 2ten Theile S. 44> n. 854. 
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