Volltext: Die Ursachen unserer Niederlage

176 
Generalstabschef des Erzherzogs Eugen. 
Eine besondere Gruppe in Tirol. 
Der vorgelegte Operationsplan stellte fest, daß die verfügbare 
Kraft der italienischen Armee gegenüber zu einer reinen Offensive zu 
schwach fei, und daß es nicht möglich fein werde, in der Versammlung 
einen Vorsprung zu gewinnen. 
Es wäre daher am zweckmäßigsten, die 5. Armee in Kroatien 
südwestlich Warasdin, die Hauptkraft, 3. und deutsche Armee, im 
Laibacher-Becken, die Kärntner Gruppe an der Drau aufmarschieren 
zu lassen. 
Die Grenztruppen hätten sich, nur Nachhutgefechte führend, 
zurückzuziehen, Eisenbahnen und Straßen für längere Zeit unbenütz¬ 
bar zu machen und so den Italienern nach und nach den ganzen Karst, 
wohl auch Görz und Triest zu überlassen. Erst wenn die Italiener 
den Karst überschritten hatten, sollte der Gegenangriff umfassend mit 
Vernichtungstendenz geführt werden. 
Wollte man kein Land preisgeben und den Angriff am Ifonzo 
abwehren, dann müsse dort der Entscheidungskampf geführt werden. 
Daher müsse in diesem Falle die ganze verfügbare Kraft in die vor¬ 
bereitete Verteidigungslinie gebracht werden. 
Das Armeeoberkommando entschied sich für die erste, vom Kom¬ 
mando der Balkanstreitkräfte als die wirksamere, entscheidungs¬ 
suchende bezeichnete und gewählte Lösung. 
Die Vorbereitungen für die Verlegung der 5. Armee waren ein¬ 
zuleiten. 
Da kam der Befehl, eine Division an den Isonzo zu senden. Es 
begann also wieder das stückweise Einsetzen der Kraft. Diese Division 
wurde, wie sich später ergab, an der ganzen Front vom Meer >bis 
Kärnten verteilt. 
Unmittelbar vor Ausbruch des Krieges änderte das Armee¬ 
oberkommando seine Absicht. Die Italiener sollten am Isonzo ab¬ 
gewehrt werden. Dazu war die 5. Armee an den Isonzo zu verlegen, 
indes das 7. Korps nach Kärnten kommen sollte. Es kamen somit 
gebirgsgewohnte und für das Gebirge organisierte und ausgerüstete 
Truppen in die flacheren Gebiete bei Görz, die aus dem Flachlande 
stammenden Truppen des 7. Korps in das schwerste Hochgebirge. 
In der Folge mußte dann unter den größten Schwierigkeiten ein 
Austausch bewirkt werden, nachdem schon wichtige Höhenstellungen 
verloren gegangen waren.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.