Volltext: Bis zum letzten Flaggenschuß

Prise 
Seit der italienischen Kriegserklärung sind die Damp¬ 
fer der Puglialinie, die Montenegro beliefert hatten, 
ausgeblieben. Statt dessen fahren jetzt griechische und 
andere neutrale Dampfer mit Waffen und Munition, 
Kleidern, Kohle und Lebensmitteln nach Montenegro. 
Alle diese Waren sind aber von Österreich als „Konter¬ 
bande" erklärt und die A-Boote haben den Auftrag, 
Landelsschiffe, die solche Bannware nach Montenegro 
bringen, zu kapern. Wenn dies nicht möglich ist, sind 
die Schiffe zu versenken. 
Im Dringolfe sind wohl Segler und ab und zu auch 
Dampfer anzutreffen, aber die fahren alle nach San 
Giovanni di Medua, also nach dem neutralen Alba¬ 
nien, und da muß man sie laufen lassen. Man kann 
höchstens von ihnen erfahren, wo sie auf ihrer Fahrt 
aus dem Mittelmeere feindliche Kriegsschiffe angetroffen 
haben. 
Da bekommt man jetzt immer wieder dieselbe Aus¬ 
kunft: Die Blockadelinie hat sich auf die Äöhe von Kap 
Spartivsnto — die Stiefelspitze Italiens — zurückge¬ 
zogen. 
„Mir scheint, der ,L6on Gambetta' hat schon gewirkt!" 
sagt Seyffertitz zu feinem Kommandanten, als er das 
hört. 
kl „5" treibt sich jetzt an der albanischen Küste herum 
und sucht einen großen Dampfer, der, wie gemeldet 
worden ist, nach Montenegro fahren sollte. Ein ganz 
dicker soll es sein, mit zirka 20.000 Tonnen. 
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