Deckfarbe
„Austauchen und lenzen!"
Breit liegt U „11" auf dem Wasser und neugierig
lugen die Leute von drüben herüber.
„Kerl, was machst denn du für dumme Witze!" be¬
grüßt der Kommandant seinen Kameraden.
„Du, auf ein Laar hätte ich dich abgeschossen! Den
Finger hab' ich schon auf dem Abfeuerungsknopf ge¬
habt und der Nigele hat fortwährend gedrängt: So
schieß doch! Eine solche Chance kommt nie wieder!"
„Ja, hast du mich denn nicht erkannt?"
„Aber nein, deine Leute sind ja vor dem Steuer ge¬
standen, und erst, als ihr alarmiert habt, haben sie es
freigegeben und ich hab' die Wellenlinien sehen können.
Denk dir nur, gestern abend hat sich ein Engländer
hier auf Grund gelegt! Wir haben zu dritt hier ge¬
schlafen."
„Den muß ich leider dir überlassen, meine Maschinen
sind wieder hin. Ich fahr' heim. Gute Fahrt!"
Anterwegs kann ein Sack gefischt werden. Gutes,
kanadisches Mehl. Durch das Seewasser hat sich eine
dünne Kruste Teig ringsherum gebildet, die das Ein¬
dringen weiteren Wassers verhindert hat. Innen ist das
Mehl staubtrocken. Für alle eine sehr erwünschte Me¬
nageaufbesserung.
Abends läuft das Boot ein. Ein Elektromotor geht
noch. Die Kuppelung des anderen versagt.
Aber jetzt ist's schon allen gleichgültig. Geschehen
kann nichts mehr, da ist ja bereits die Hafeneinfahrt.
Der Kommandant ist herzlich froh, daß sie diesmal heil
heimgekommen sind. Gerade, daß man noch steuern
kann; das ist aber auch das einzige, sonst ist tatsächlich
fast alles hin!
Da — sieht er denn recht? Ist denn der Mann am
Steuer verrückt geworden? Machtlos steht der Kom-
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