Volltext: Bis zum letzten Flaggenschuß

Prise 
kroatisch, als alles andere erfolglos bleibt. Unterdessen 
ist drüben die griechische Flagge hinaufgegangen. 
„Kann einer unter euch Griechisch?" 
Der seltene Fall ist eingetreten, daß auf einem k. u. k. 
Kriegsschiffe Verlegenheit wegen einer Sprache ein¬ 
tritt. Es spricht wirklich keiner Griechisch. Mit den 
Länden kann man auf Distanz auch nicht gut reden. Da 
kommt dem Artilleristen eine gute Idee: Er zielt mit 
seiner Kanone auf die Brücke des Dampfers. 
Jetzt geht es auf einmal. 
„Vengo1 . . . vengooo . . schallt es herüber, das 
andere kann man nicht verstehen, aber es klingt beruhigend 
und beteuernd. Man sieht auf dem Dampfer die Leute 
laufen, um ein Boot ins Wasier zu bringen. Dann wird 
auch schon der Kapitän herübergerudert und er bringt 
feine Papiere mit. Mit diesen ist auch nicht viel anzu¬ 
fangen, denn sie sind in griechischer Schrift ausgefertigt. 
Aber der Kapitän spricht auf einmal ganz gut Italienisch: 
„Dampfer ,Chephaloni<L mit 2000 Tonnen Kohle, 
Mais, Papier und Kunstleder, direkt nach Montenegro 
ausklariert." 
Die haben den Trick noch nicht herausgehabt, mit 
dem Llmweg über Albanien! Also endlich eine gute 
Prise! 
Der Kapitän ist sehr aufgeregt. Er hat aber auch 
Pech! Beinahe bis hierher haben ihn italienische Tor¬ 
pedoboote begleitet, ihn erst vor einer halben Stunde 
verlaßen und ihm versichert, daß ihm jetzt nichts 
mehr geschehen könne, die Austriaci hätten sowieso 
paura!1 2 Ein paar Kraftworte laufen ihm dabei unter. 
Ja — da kann man jetzt nichts machen. 
1 „Ich komme." 
2 Angst. 
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