Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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der neuen Nationalstaaten ausgesprochen, er hat aber dabei Deutschösterreich 
ausgeschlossen. Das letztere war gewiß nur eine, der jetzigen politischen 
Situation angepaßte Marotte, von der Dr. Hotowetz weiß, daß sie keine 
reale wirtschaftliche Kombination darstellt. Ein anderer tschechischer Handels- 
Politiker hat gefunden, man müsse sich mit Deutschland aus verschiedenen 
Gründen — die Elbemündung fei näher als Trieft u. dgl. — in ein 
gutes wirtschaftliches Einvernehmen setzen. Daraus ergibt sich wohl 
klar: Die mündliche Aussprache wird viel gutmachen und bald Klärung ins 
jetzige Chaos bringen. Die endgültige Lösung hängt natürlich von 
der Pariser Konferenz ab. Von dieser dürfen wir viel hoffen, wenn sie 
sich auf den Wilfonschen Boden stellt. Die strahlende Gestalt der alle 
Völker vereinenden Selbstbestimmung weist ja allerdings schon sehr dunkle 
Flecken auf, namentlich dann, wenn man die Bestrebungen der Tschechen, 
Südslawen, Franzosen und Italiener in Bezug auf territoriale Angliede- 
ruug sieht. Fast möchte man mit Horaz sagen: Desinit in piscem, 
mulier formosa superne. 
Anderseits sind in der letzten Zeit auch einige Momente zu ver- 
zeichnen, welche günstiger gewertet werden können. Wenn der Völker- 
areopag in Paris unserem so gequälten und gepeinigten Volke nur jenes 
Maß der Selbstbestimmung zubilligt, das durch Wilsons Grundsätze nn- 
bedingt erheischt wird, so können wir, davon bin ich überzeugt, zu einer 
befriedigenden Lösung der uns jetzt beschäftigende» politischen und wirt¬ 
schaftlichen Lebensfragen kommen, ja vielleicht sogar zu einer Art Synthese 
des Anschluß- und Föderationsgedankens gelangen.