Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

keinen Ruhepunkt des Auges in der ungeheuren weißen Wüste, kein 
Ziel für den Skiläufer, nur unheimliche, menschenfeindliche Stille, 
durch die pausenlos dicke Flocken niederschaukeln.. 
Die Kämpfe am 9fonzo im Jahre 1915. 
Die hartnäckigsten, erbittertsten und verlustreichsten Kämpfe 
während des ganzen Weltkrieges wurden an der ungefähr 50 Kilo¬ 
meter langen Jsonzofront ausgetragen. 
Auf dem blutgetränkten Karftboden der Jsonzofront gab unsere 
Armee im Kampfe mit einem tapferen, zahlenmäßig drei- bis vierfach 
überlegenen Gegner, der über drei- bis viermal so viel Geschütze und 
unbeschränkte Munitionsmengen verfügte, Proben eines derartigen 
Heldenmutes ab, wie sie in der Geschichte der Menschheit wohl einzig 
dastehen. 
Keine Feder vermag genügend anschaulich und eindringlich zu 
schildern, was unsere Truppen in dem zweieinhalbjährigen gewaltigen 
Ringen hier geleistet und erduldet haben. 
Die österreichisch-ungarischen Stellungen der Jsonzofront begannen 
südlich Tolmein bei Log und verliefen am östlichen Jsonzoufer über 
Auzza, Canale, der westlichen Ausbuchtung des Jsonzolaufes folgend, 
gingen über Plava. wo sich der Jsonzo wieder südöstlich wendet, um 
nordwestlich des Monte Sabotino auf das westliche Jsonzoufer über¬ 
zugreifen. Sie schlossen dann die Höhen Oslavija und Podgora westlich 
Görz ein, überquerten die Bahnlinie Görz—Cormons—Udine, über¬ 
griffen hierauf drei Kilometer südlich des Kreuzungspunktes abermals 
auf das östliche Ufer bis zur Einmündung des Wippachtales. Bon 
hier verliefen sie über den Monte San Michele und das Plateau von 
Doberdo östlich Monfalcone und endigten schließlich am Adriatischen 
Meer bei Duino. 
Orographisch teilt sich die Stellung in drei Teile. 
1. Den nördlichsten Teil, die Hochfläche von Bainsizza mit den 
Erhöhungen Kobila, Monte Santo, Monte San Gabriele. 
2. Den Raum um die Ebene von Görz, begrenzt im Norden vom 
Monte Sabotino, im Süden vom Wippachtale. 
3. Das Hochplateau Doberdo, begrenzt östlich vom Ballonetal. 
Drei Kilometer östlich von den Orten Flondar und Duino erhebt sich 
die Hermadahöhe. Das Gelände der vorgeschilderten Stellung ist voll 
Gegensätzlichkeit. Bon den Karsthöhen sah man die endlose Wasserfläche 
der blauen Adria im Süden, während sich gegen Westen die fruchtbare, 
weite italienische Ebene ausdehnte. Das Karstplateau und die Hoch¬ 
SS
	        
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