Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

troffen waren, griffen die Russen sie an und drängten sie tief in die 
Karpathen zurück. 
Nach Eintreffen der Verstärkungen begann jedoch am 23. Jänner 
die Offensive der 3. österreichisch-ungarischen und der deutschen Süd¬ 
armee gegen die stark besetzten russischen Stellungen. 
Schon drei Tage später ist durch österreichisch-ungarische Truppen 
der Uszokerpaß zurückerobert, dann aber stockt der Angriff, und am 
27. setzen übermächtige russische Gegenangriffe ein. Auch die deutsche 
Südarmee hatte die ihr gegenüberstehenden Russen 20 Kilometer 
zurückgedrängt und stand teilweise schon auf galizischem Boden. Ende 
Jänner setzte auch die Armeegruppe Pflanzer-Baltin zu einem kräftigen 
Angrisfsstoß ein. Die steirische 6. Infanteriedivision drängte die Russen 
vom Pantyrpaß bis Radworna zurück. 
In erfolgreichem Vordringen erreichte Pflanzer-Baltin am 
12. Februar die galizische Ebene, am 13. Kolomea, am 17. Czernowitz 
und am 23. Rizniow am Dnjestr. 
Schon hoffte das Armeeoberkommando, es werde dieser Armee 
gelingen, in Flanke und Rücken der gegen die Armee Linsingen 
kämpfenden russischen Regimenter zu kommen, da warf sich die neu¬ 
gebildete 9. russische Armee auf die Armeegruppe Pflanzer-Baltin, 
brachte sie wohl zum Stehen, aber nicht zum Weichen. Das Armeeober¬ 
kommando sandte dieser Armee eine Infanterie- und zwei Kavallerie¬ 
divisionen zur Verstärkung. Während sich hier wechselvolle Kämpfe ab¬ 
spielten, tobte nördlich Kaschau, Ungvar und Munkacz die Karpathen¬ 
schlacht in unverminderter Stärke weiter. Von der serbischen Grenze 
wurde das VIII., von der westgalizischen Front das XVll. Korps an 
diese gefährdete Front herangeführt. Doch der russische Stoß drang tief 
in die Dukla-Lupkow-Senke vor. 
Die Armee Boroevic hatte hier in den zweiwöchigen Kämpfen 
gegen 100.000 Mann verloren. Ganze Unterabteilungen waren durch 
Erkrankungen und Erfrierungen dezimiert. Mußten doch viele Batail¬ 
lone bei der furchtbaren Kälte im Freien nächtigen und erhielten 
tagelang keine Menage. 
Wegen der trostlosen Stratzenverhältnisse war der Nachschub sehr 
erschwert. 
Da die 3. Armee durch die zahlreichen eingeschobenen Divisionen 
eine riesige Frontausdehnung hatte und im Weichsellande die nach der 
Schlacht bei Limanowa eingetretene Kampfpause im allgemeinen an¬ 
hielt, wurde das 2. Armeekommando in die Karpathen verlegt und 
die Kampffront der 3. Armee derart geteilt, daß dieses Armeekom¬ 
mando den Oberbefehl über den östlichen Teil der Front mit drei 
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