Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Armee die Drina überschritten und waren bis Kragujevac vorgerückt, 
wo sie jedoch von der zweiten und dritten serbischen Armee geschlagen 
wurden und Serbien räumen mußten. Serbische Truppen waren in 
Bosnien eingefallen, später jedoch vertrieben worden. 
Ende Oktober versuchte General Potiorek eine zweite Offensive. 
Mit todesmutiger Tapferkeit drangen unsere Truppen nach Eroberung 
Valjevos und Belgrads bis gegen Milanovac vor. Da Munition und 
Verpflegung auf den unwegsamen Gebirgspfaden nicht nachkamen, 
entstand eine gefährliche Krise. Gegen unsere von den unsäglichen 
Strapazen des Vormarsches erschöpften Truppen warfen die Serben 
ihre letzten, von der bulgarischen Grenze entnommenen Reserven. Die 
Schlacht endigte mit einem höchst verlustreichen Rückzüge der öster¬ 
reichischen Truppen. In wenigen Tagen gingen alle Eroberungen 
verloren. 
Deutschland hatte gegen Frankreich sieben Armeen aufgestellt, fiel 
mit einem Teil derselben in Belgien ein, erstürmte die Festungen 
Lüttich und Ramur, besetzte Brüssel, schloß die starke Festung Ant¬ 
werpen ein und rückte siegreich in Nordfrankreich vor. In zahlreichen 
Siegen wurde die französische und englische Armee im Raume zwischen 
Verdun und Cambrai zum Rückzüge hinter den Marnefluß gezwungen. 
Die drei deutschen Armeen des rechten Flügels schwenkten nach sieg¬ 
reichem Vordringen nach Süden ein und strebten der feindlichen Haupt¬ 
stadt zu. Die französische Regierung wurde von Paris nach Bordeaux 
verlegt. Die Absicht der Deutschen ging dahin, mit ihrem rechten Flügel 
die Feinde zu umfassen und im Zusammenwirken mit den nach Westen 
dringenden Armeen zu erdrücken. 
Der französische Oberkommandant General Joffre hatte seine 
Hauptkraft südlich der Marne konzentriert. Er verschob starke Kräfte 
gegen den rechten Flügel der Deutschen und bedrohte diesen mit der 
Umklammerung. Da Nachrichten einliefen, daß die Russen in Ost¬ 
preußen und Galizien siegreich vordringen und mehrere Korps gegen 
Ostpreußen abdirigiert werden mußten, entschloß sich der Eeneralstabs- 
chef Moltke, ein Reffe des großen Schlachtenmeisters, die Schlacht an 
der Marne abzubrechen und den rechten Flügel hinter die Aisne 
zurückzunehmen. Dieser Ausgang der Schlacht machte die Hoffnung, 
Frankreich rasch niederzukämpfen, zunichte. Gegen Rußland hatte 
Deutschland lediglich eine Armee aufgestellt, die jedoch nach der Schlacht 
bei Gumbinnen auf die Nachricht, daß eine zweite russische Armee im 
Anrücken sei, bis zur Weichsel zurückwich. Da ein großer Teil Ost¬ 
preußens von Russen überflutet wurde, beauftragte die deutsche Heeres¬ 
leitung den General Hindenburg, dessen Eeneralstabschef Ludendorff 
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