Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Am 12. Oktober wurde Durazzo geräumt. In Montenegro flammte 
gegen unsere Truppen der Aufstand auf. Unsere zurückgehenden drei 
Divisionen wurden wiederholt von den Serben und Montenegrinern 
angegriffen, so besonders Mitte November bei Podgorica und Skutari, 
doch langten sie im Vereine mit aus Mazedonien zugeströmten 
deutschen Truppen endlich im allgemeinen unversehrt in Cattaro ein, 
von wo sie nach Abschluß des Waffenstillstandes am 25. November ein¬ 
geschifft wurden. 
2er österreichische Zusammenbruch. 
Nach dem unglücklichen Verlauf der Offensive gegen Italien am 
15. Juni griffen die Italiener am 30. Juni und den ersten Julitagen 
heftig die österreichischen Stellungen an, wurden jedoch zurück¬ 
geschlagen. 
Auch in den folgenden Tagen kam es wiederholt zu starken lokalen 
Angriffen, die jedoch an der Tapferkeit und Ausdauer der öster¬ 
reichischen Truppen scheiterten. 
Am 15. September wandte sich der Minister des Aeutzeren, Graf 
Burian, an alle Kriegführenden mit der Einladung zu einer ver¬ 
traulichen unverbindlichen Aussprache über die Friedensmöglichkeiten, 
ohne daß jedoch von Seite der Entente darauf reagiert wurde. 
Obwohl der Zusammenbruch Bulgariens und der Türkei jede 
Siegeshoffnung begrub, hielt die alte ruhmgekrönte österreichische 
Armee trotz der eifrigen gegnerischen Propaganda die Stellungen 
gegen alle Angriffe der Italiener. 
Da erschien am 17. Oktober ein Manifest Kaiser Karls, in dem er 
allen Nationen seines Reiches anheimstellte, ihre Staatsform zu regeln. 
Kaiser Karl hoffte durch das Versprechen einer föderativen Um¬ 
gestaltung den Zerfall der Monarchie aufhalten zu können. 
Zwei Tage später erklärte Wilson, daß die Tschechoslowakei und 
Jugoslawien selbständige Staaten wären. 
Die am 21. Oktober in Wien zusammengetretene Nationalversamm¬ 
lung beschloß die Bildung eines österreichischen Staates. 
Am 28. bildete sich in Prag die tschechoslowakische, am 29. in Bel¬ 
grad die jugoslawische Regierung. 
Während dieser Vorgänge im Innern der Monarchie hielten die 
Truppen auf den Höhen und in der Ebene allen wütenden Angriffen 
der Italiener, Engländer und Franzosen stand. 
Wie ein letztes Abendleuchten flammte die Tapferkeit der alten 
k. u. k. Armee auf, die jahrhundertelang auf allen Kriegsschauplätzen
	        
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