Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Reich geraten, um die ihnen nicht genehmen herrschenden Kreise zu 
beseitigen. 
Diese selbst und der Kaiser waren derart über die Wendung der 
Dinge bestürzt, daß sie in alles einwilligten, was gefordert wurde. 
So erschien am 30. September eine Verordnung des Kaisers zur 
Einführung des parlamentarischen Regierungssystems. An Stelle des 
Grafen Hertling wurde Prinz Max von Baden Reichskanzler. 
Am 4. Oktober wurde die Rote abgesandt, in der Präsident Wilson 
ersucht wurde, schnellstens den Abschluß eines Waffenstillstandes her¬ 
beizuführen und den Friedensschluß vorzubereiten. Wilson verlangte 
die Räumung des besetzten Gebietes und bedingungslose Unter¬ 
werfung unter die Waffenstillsiandsbedingungen der Alliierten und 
sofortige Einstellung des U-Bootkrieges. 
Die Reichsregierung unterwarf sich diesen Bedingungen. 
Am 24. Oktober erklärte sich Wilson zur Erörterung eines Waffen¬ 
stillstandes mit den Verbündeten bereit. 
Am 27. Oktober trat Ludendorff von seiner Stelle und wurde durch 
General Gröher ersetzt. 
Während der ganzen vorher erwähnten Verhandlungen waren 
die Kampfhandlungen an der Westfront weitergegangen. 
Infolge zahlreicher Einbrüche in die Siegfriedstellung sah sich die 
Heeresleitung in der zweiten Oktoberhälfte genötigt, die Hermann- 
Hunding-Stellung zu beziehen. 
Auch in Flandern mußte die 4. Armee, die so lange tapfer die 
ll-Vootbasis verteidigt hatte, hinter den Lyskanal zurückweichen. 
Foch, der seinen Truppen nicht einen Augenblick Ruhe gönnte, 
befahl den Angriff auf die Hermann-Hunding-Stellung. 
Die Amerikaner sollten durch einen Vorstoß von Verdun aus 
trachten, die Verbindung der Hermann-Hunding- und Antwerpen- 
Maasstellung zu verhindern. 
Eine große Stoßreserve, vornehmlich Amerikaner, sammelte Foch 
zwischen Pont-a-Mousson und Verdun. Sie sollte durch Vorgehen 
beiderseits Metz über Saarbrücken-Longuyon den rechten Flügel des 
deutschen Heeres zwischen der holländischen Grenze und Luxemburg 
zusammendrängen und ihm den Rückzug verlegen. 
Die Aktion sollte am 14. November beginnen. 
Die Angriffe auf die Hermann-Hunding-Stellung zeitigten nur 
geringe Ergebnisse. 
Trotz der wütenden Tank- und Eeschützangriffe wehrte sich das 
deutsche Heer verzweifelt und ging an einzelnen Stellen sogar zum 
Gegenangriff über. 
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