einsatzes und trotz der tapfersten Zähigkeit der Engländer nichts
erreicht worden.
Die schon schlecht genährten deutschen Soldaten, vielfach bis zur
Brust in mit lehmigem Wasser gefüllten Granattrichtern stehend,
hatten standgehalten.
Bei allen Abwehrkämpfen trachteten die Deutschen, das verlorene
Gelände wiederzugewinnen, was aber mangels entsprechender Kräfte
nur selten gelang. Eine Ausnahme bildete der letzte große Kampf
dieses Jahres im Westen.
Die Schlacht bei Lambrai.
In dieser Schlacht war es den Engländern am 20. November
durch Einsatz großer Tankgeschwader, die nun immer mehr eine ent¬
scheidende Rolle bei den Angriffen der Entente zu spielen begannen,
gelungen, in die 2. deutsche Armee tief einzubrechen.
Die Einbruchsstelle wurde durch rechtzeitig eingetrofsene deutsche
Reserven verriegelt. Gleichzeitig setzte von Norden und Süden ein
Flankenstoß der 2. Armee ein, durch den eine sehr starke Einschnürung
der Einbruchsstelle erfolgte, ohne daß sich mangels an Kräften die
Zange schließen ließ.
Dennoch war dies der erste größere Erfolg der Deutschen im
Westen in diesem Kriegsjahre.
Die russische Devolution und der Zusammenbruch
Rußlands.
Am 18, März 1917 war die russiche Revolution ausgebrochen, der
Zar abgesetzt und verhaftet worden. Die aus rechtssozialistischen und
bürgerlichen Kreisen gebildete Regierung erklärte die Weiterführung
des Krieges als nationale Pflicht der russischen Republik. Statt diese
Situation auszunützen, war Reichskanzler Bethmann-Hollweg, der
immer mehr unter den Einfluß der Reichstagsparteien, insbesondere
der Führer der Sozialdemokraten, stand, auf dem Standpunkt, die
Stellung des republikanischen Rußland nicht zu erschweren, in der
Hoffnung, mit der russischen Republik doch leichter zum Frieden zu
gelangen. Demgegenüber war die Sprache Kerenskis, der als Minister¬
präsident die russische Republik leitete, durchaus kriegerisch.
Im Juni 1917 eröffnete er gegen die das ganze Halbjahr 1917
in Passivität verharrende deutsch-österreichische Front die Offensive.
Bei Smorgan wurden die deutschen und in Galizien die österreichi¬
schen Stellungen angegriffen.
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