Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

andere Verteilung der Kräfte durchgeführt. Beide Armeen wurden 
nebeneinander eingesetzt, sodaß die 11. Armee den Raum zwischen der 
Etsch und Arsiero, die 3. Armee daran anschließend den Raum bis 
einschließlich Valsugana einnahm. Hiedurch kam das III. Korps zur 
Armee Kövess, während das XXI. Korps, bestehend aus der Kaiser- 
schützen- und 44. Innsbrucker Infanteriedivision, unter Feldmarschall¬ 
leutnant Lütgendorf in den Bereich der Armee Dank! gelangte. Wichtig 
war das Valsugana, weil es für eine italienische Gegenoffensive mit 
gleichzeitiger Absicht eines Flankendruckes auf die frontal gegen Asiago 
—Arsiero vorgehenden österreichischen Truppen von Bedeutung war. 
Am Rande des Tales lagen die Italiener auf dem Armenterra- 
rücken mit der offenkundigen Absicht, Entwicklungen von Levico her 
im Keime zu ersticken. 
In der italienischen Verteidigungsfront waren am 15. Mai 
181 Bataillone, am 20. Mai schon 281 Bataillone und 851 Geschütze. 
Unsere Artillerie stand in vier großen Gruppen eingeschossen bereit: 
erste Gruppe für Etsch und Vallarsa, zweite Gruppe für Folgaria, 
dritte für Lavarone und vierte für Valsugana. Der Angriff war für 
Mitte April geplant und vorbereitet, doch verzögerten dichte Nebel, 
unsichtiges Wetter und besonders die noch hohe Schneelage den Beginn. 
Die Hochfläche von Lavarone stellt ein stark bewaldetes, felsiges, 
von tiefen schluchtartigen Talgräben durchrissenes, sehr schwer gang¬ 
bares, Hochgebirgscharakter tragendes Gelände dar. Zahlreiche aufge¬ 
setzte Bergipfel und Türme bildeten dem Verteidiger ebensoviele 
Stützpunkte, wie sie den Angreifer außerordentlich hemmten. 
Aehnlich, von unzähligen Gipfeln überragt, nach Osten zu anstei¬ 
gend, stellenweise verkarstet, mit einem als höchste Linie die ganze 
Hochfläche von den Tonezzaspitzen (1696 Meter) über den Monte 
Campomolon (1899 Meter), Monte Tavarraro zum Monte Maggio 
führenden Rücken durchzogen, gestaltet sich das durch das tief einge¬ 
schnittene Asticotal vom Abschnitt Lavarone getrennte Plateau, von 
Folgaria. (Siehe Oberstleutnant der Reserve Ludwig Freiherr von 
Vogelfang: „Das steirische Infanterieregiment Nr. 47 im Weltkrieg".) 
Nach der Disposition des Armeeoberkommandos hatte am 15. Mai 
die 11. Armee, Generaloberst Dankl, zwischen Etsch und Valsugana mit 
zusammengehaltener Hauptkraft Uber die Hochfläche von Folgaria— 
Lavarone, mit dem VIII. und XX. Korps beginnend, auf Thiene und 
Bassano vorzustoßen. Durch diesen Stoß im Rücken der am Jsonzo 
stehenden Armeen sollte die Entscheidung des Krieges gegen Italien 
herbeigeführt werden. 
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