Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Zwischen Ochrida- und Prespasee standen bulgarische und deutsche 
Truppen, denen Ende Oktober auch eine österreichisch-ungarische Land¬ 
sturmbrigade zugewiesen wurde. 
Ereignisse am westlichen Kriegsschauplätze im Zatzre 1915. 
Als die Nachricht von dem Durchbruch bei Gorlice in Frankreich 
und England eintraf, versuchte die Entente im Westen abermals, in 
der Champagne und bei Neufchapelle die deutschen Stellungen zu 
durchbrechen. Der Angriff richtete sich vornehmlich gegen das Frontstück 
Lille—Arras. Außer lokalen Verschiebungen (Verlust der Lorettohöhe) 
vermochte der Angriff, an dem 15 französische und englische Korps 
teilnahmen, keinerlei Erfolg zu erzielen. Neben dieser Schlacht herrsch¬ 
ten an der ganzen Westfront mehr oder weniger hartnäckige Kämpfe 
in den Vogesen, am Hartmannsweilerkopf, in Lothringen, im Priester¬ 
wald, jn den Argonnen und in Flandern bei Ppern. 
Die Erfolge der Zentralmächte in Galizien, Polen, Litauen, 
Serbien und den Dardanellen bewogen Engländer und Franzosen im 
Herbst 1915 nochmals, durch einen Durchbruch durch die deutsche West¬ 
front eine Entscheidung an dieser Stelle herbeizuführen. 
Der Durchbruch wurde seitens der Engländer im Raume zwischen 
Armenlieres und Arras, in der Champagne zwischen Reims und 
den Argonnen angestrebt. Nach dreitägigem, nahezu ununterbrochenem 
Trommelfeuer drangen die Engländer und Franzosen an einigen 
Punkten in die deutschen Stellungen ein. 
Dennoch gelang es den Resten der in der zweiten Stellung nach 
dem Trommelfeuer verbliebenen Divisionen so lange die Feinde auf¬ 
zuhalten, bis Reserven herbeikamen. Lange blieb die Lage an der 
Westfront bedrohlich, bis aus Osten anrollende Reserven das Gleich¬ 
gewicht herstellten. 
Zum erstenmal zeigte die Herbstoffensive 1915 alle Kennzeichen 
einer Material- und Dauerschlacht und leitete damit zu der in den 
späteren Kriegsjahren im Westen herrschenden Kampfart hinüber. Jn 
der Champagne allein wurden 5000 Geschütze aller Kaliber eingesetzt, 
um den Widerstand der deutschen Verteidigungslinie planmäßig zu 
zerschlagen, was ja auch an einzelnen Stellen gelang. Nur der bewun¬ 
derungswürdigen Zähigkeit und Tapferkeit des deutschen Soldaten 
und seinem noch ungebrochenen Siegeswillen war es zu danken, daß es 
nicht zum Durchbruch gekommen ist. 
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