Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

Vysegrad kämpfte unterdessen die 62. Infanteriedivision mit den 
Montenegrinern. Erst am 27. Oktober gelang es der 1. bulgarischen 
Armee vorzudringen. 
Bis Ende Oktober hatten die 3. österreichisch-ungarische und die 
deutsche 11. Armee Kragujevac erreicht, doch mißlang die geplante 
Einkreisung, da die Serben die Front gegen die 1. bulgarische und 
den anschließenden Flügel der deutschen 11. Armee so lange auf¬ 
hielten, bis sie nach Westen ausweichen konnten. Als die verbündeten 
Heere ' die Linie Msegrad—Uzice—Cacak—Kragujevac—Zajecar und 
Nis erreicht hatten und ein Eingreifen von Saloniki her unmöglich 
wurde, weil die 2. bulgarische Armee die Franzosen abschnürte, gingen 
die serbischen Armeen auf Novipazar und Pristina zurück, sich zeitweise 
durch heftige Gegenangriffe Luft schaffend. 
Am 6. November erstürmten deutsche Truppen, unterstützt von 
der Artillerie des VIII. Korps, Kraljevo nach schweren Straßen¬ 
kämpfen. Hier fiel zahlreiches Kriegsmaterial in die Hände der Ver¬ 
bündeten. 
Infolge des heftig einsetzenden Winters begegnete sowohl der 
Rückzug des serbischen Heeres als seine Verfolgung den größten 
Schwierigkeiten. Zweimal unternahmen die Serben den Versuch sich 
nach Saloniki durchzuschlagen, doch trotz heldenmütigster Haltung 
scheiterte dieser an der Tapferkeit der verbündeten Truppen. 
Am 8. "November griffen drei serbische Divisionen die 2. bulga¬ 
rische Armee bei Kacanik an, während gleichzeitig vom Süden franzö¬ 
sische Divisionen gegen diese Armee vorstießen. Die Bulgaren wiesen 
alle Angriffe unter blutigen Verlusten zurück und setzten den Vor¬ 
marsch fort. 
In der zweiten Novemberhälfte wurden schließlich durch die 
deutschen und österreichischen Truppen die Beckenlandschaften Plevlje— 
Sjenica—Novipazar—Mitrovica erreicht. 
Unsäglich waren die Strapazen, die unsere braven Truppen bei 
dem Vormarsch im Gebirge in den wegarmen Gebieten auszustehen 
hatten. Viele erfroren, die Trains vermochten den Truppen nicht zu 
folgen. Der Spätherbst 1916 war ungewöhnlich rauh und schneereich. 
Noch mehr litt das tapfere zurückgehende Serbenheer, in dessen 
Reihen der Hungertyphus ausgebrochen war. Als der zweite Versuch, 
die 2. bulgarische' Armee in der Richtung auf Saloniki zu durchstoßen, 
mißlungen war und das Serbenheer von Pristina her im Rücken 
bedroht war, beschloß König Peter den Rückzug durch Montenegro und 
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