Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Erleichterungen zur Erlangung 
der Befugnis eines Zivil¬ 
technikers, 
Förderung der österreichischen 
Modewarenerzeugung. 
Kriegsgefangenenlager in 
Brunn a. G. 
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Ziviltechniker. 
(Denkschrift, Zweiter Teil, Seite 113.) 
Mit der 
Verordnung des k. k. Ministeriums für öffentliche 
Arbeiten im Einvernehmen mit den übrigen betei¬ 
ligten Ministerien vom 4. Jänner 1916, R. G. Bl. Nr. 13, 
sind die in der zweiten Denkschrift besprochenen Erleichterungen zur Erlangung 
der Befugnis eines Ziviltechnikers (Zivilingenieurs und Zivilgeometers) für 
Bewerber, welche in Ausübung ihrer Kriegsdienstleistung invalid geworden 
sind, in Geltung gesetzt worden. 
Geiverbeförderung inr allgemeinen. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 100; Zweiter Teil, Seite 114.) 
Die Maßnahmen zugunsten der Aufrechterhaltung von Einzelbetrieben 
(namentlich solcher, deren Inhaber in militärischer Dienstleistung stehen) und 
von wirtschaftlichen Vereinigungen sind auch im I. Halbjahre 1916 fortgesetzt 
worden. Sie-fanden ihren Ausdruck hauptsächlich in intensiver sachgemäßer 
Beratung, bei Wirtschaftsvereinigungen auch in der Bewilligung von Zahlungs¬ 
stundungen, in einigen Fällen in der Zuwendung von Darlehen, Subventionen 
und von Arbeitsbehelfen, deren Einstellung zur Übernahme von Lieferungen 
erforderlich war. Im allgemeinen komulen die von der staatlichen Gewerbe¬ 
förderung unterstützten Vereinigungen ihren Zahlungsverpflichtungen in einenl 
weit höheren Maße nach, als angesichts der außerordentlichen Verhältnisse 
erwartet werden konnte. 
Die den Bedürfnissen der Kriegsverwaltung dienenden Kurse für 
autogene Metallverarbeitung werden im Gewerbeförderungsamte fortgeführt, 
dessen Einrichtungen nun auch einem Kurs für Flugzeugtischler dienstbar 
gemacht worden sind. 
Im ?lpril 1916 fand in den Räumen der Nordiska Kompaniet in 
Stockholm eine Vorführung heimischer Modeerzeugnisse und kunstgewerblicher 
Artikel statt. Dieses Unternehmen war eine Frucht der zur Kräftigung des 
Einflusses der Wiener Mode und zur Hebung des Absatzes qualitativ hoch¬ 
stehender kunstgewerblicher Produkte eingeleiteten Aktionen. Es fand die 
materielle Förderung nicht nur des Staates, sondern auch des Landes 
Niederösterreich und der Handels- und Gewerbekammer Wien und über 
Anordnung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten auch die organisatorische 
und künstlerische Unterstützung durch bett Direktor des Museums für Kunst 
und Industrie und eine Lehrkraft der Knnstgewerbeschule. Trotz der unter 
den gegenwärtigen Ausnahmsverhältnissen sich ergebenden Schwierigkeiten und 
der Kürze der für die Vorbereitung zur Verfügung stehenden Zeit bot die 
Vorführung einen vollen Beweis der österreichischen Leistungsfähigkeit und 
schloß mit einem besonders befriedigenden Erfolge ab, der voraussichtlich den 
Ausgangspunkt für rege kommerzielle Beziehungen zu dem kaufkräftigen 
schwedischen Markte bilden wird. 
Die Militärverwaltung hat in Brunn a. G. bei Wien ein Kriegs¬ 
gefangenenlager errichtet, in dem Gefangene, die in ihrem Zivilberufe 
gewissen Handwerkszweigen angehört haben, vereinigt worden sind. Für die