Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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gleichen Zeiträume des Vorjahres um mehr als die Hälfte zurückgegangen. 
Hievon entfielen auf ungarische Provenienzen lediglich 10'75 Prozent. Da 
Lieferungen ans Galizien in der Berichtsperiode überhaupt nicht in Betracht 
kamen, hatten somit die österreichischen Alpen- und Sndetenländer seit ungefähr 
zwei Jahren für die Beschickung des Wiener Marktes fast allein aufzukommen, 
wogegen, wie im zweiten Teile der Denkschrift ziffermäßig dargestellt ist, 
Ungarn zu normalen Zeiten den größten Teil des Auftriebes auf dem 
Wiener Zentralviehmarkt bestritten hatte. Wie bereits oben erwähnt, wird das 
Ausmaß der Beschickung des Wiener Rindermarktes aus den einzelnen öster¬ 
reichischen Ländern nicht mehr dem Zufalle überlassen, sondern es wurde bei 
Durchführung der Viehverkehrsregelung in den einzelnen Kronländern die 
regelmäßige Belieferung des Wiener Marktes mit einem bestimmten Kontin¬ 
gente vorgesehen. 
Der Schweineauftrieb auf dem Wiener Zentralviehmarkte betrug tu der 
Berichtsperiode 196.719 Stück, hält sich somit ungefähr auf der gleichen 
Höhe wie in der zweiten Hälfte des Jahres 1915, ist aber gegenüber dem 
ersten Halbjahre 1915 um rund 34 Prozent zurückgegangen. Von diesem 
Auftriebe sind ungefähr 74 Prozent ungarischer Provenienz, wogegen die 
ungarischen Einsendungen noch im zweiten Halbjahre 1915 fast 89 Prozent 
des Gesamtauftriebes ausgemacht hatten. Da die galizische Produktion für 
die Beschickung des Wiener Marktes noch nicht in Betracht kommt, Einfuhren 
aus dem Zollauslande fehlen und Einsendungen aus den österreichischen 
Sudeten- und Alpenländern auch zu normalen Zeiten keine große Bedeutung 
hatten, erklärt sich die Schwierigkeit, eine entsprechende Versorgung des 
Wiener Schweinemarktes sicherzustellen. 
Trotz der Aufhebung der gesetzlichen Beschränkungen der Külberschlachtung 
ist die Auftriebsziffer der Kälber gegenüber dem abgelaufenen Jahre noch 
weiter zurückgegangen. Dies zeigt, daß, wie schon im Kapitel über die 
Erhaltung der Viehbestände hervorgehoben wurde, die Landwirte auch 
ohne gesetzlichen Zwang im wohlverstandenen eigenen Interesse es sich ange¬ 
legen sein lassen, so viel Kälber als möglich zur Aufzucht zu bringen, und sich 
nur dann zur Abgabe so junger Tiere zur Schlachtung entschließen, wenn 
zwingende wirtschaftliche Gründe dies geboten erscheinen lassen. 
Die Gründe des Rückganges des Auftriebes an Schafen sind bereits im 
zweiten Teile der Denkschrift angeführt worden. 
Das den vorstehenden Ausführungen zugrunde liegende Ziffernmaterial 
Anlagen I bis III. ist in den Anlagen I bis III in der gleichen Anordnung wie in den ersten 
beiden Teilen der Denkschrift dargestellt. 
Die wichtigeren Provinzial- Aus den Anlagen V und VII ist die Beschickung der Rindermärkte in 
Märkte. Graz, Urfahr und Prag während der Berichtsperiode unter Gegenüberstellung 
Anlagen V und VII. ^er Auftriebsziffern in den korrespondierenden Monaten des Vorjahres dar¬ 
gestellt. Für die Gestaltung der Auftriebe auf den Provinzialmärkten waren 
in der Berichtsperiode zunächst die schon in den ersten zwei Teilen der 
Denkschrift angedeuteten Umstände maßgebend. Die nun nach und nach in 
den einzelnen Ländern zur Durchführung gelangte Regelung des Viehver¬ 
kehres hatte zwar keine wesentliche Umgestaltung des ziffermäßigen Bildes 
der Marktbeschickung zur Folge, sie änderte jedoch den wirtschaftlichen 
Charakter der Märkte wesentlich. Der unter Mitwirkung der Zentralregierung
	        
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