Die einzelnen Futtermittel,
ch HarLfutter.
b) Mahlprodukte.
e) Kraftfuttermittel:
1. Ölkuchen.
An der int Jahre 1915 geschaffenen Organisation für die Verteilung
der Futtermittel wurde im ersten Halbjahre 1916 nichts geändert, weil
gerade in dieser Periode Neuorganisationen, die bis zu einem klaglosen
Funktionieren immer eine gewisse Zeit brauchen, nur hemmend auf den
gesamten Futtermittelverkehr gewirkt hätten. Vielmehr wurden die Vorarbeiten
zum weiteren Ausbau des Futtermittelverkehrs einem Zeitpunkte vorbehalten,
in welchem die Anforderungen von Futter sich wegen des restlichen Grim-
futters und der Ergebnisse der neuen Ernte weniger dringend gestalteten.
Die Beschaffung von Hartfutter für den Zivilbedarf gestaltete sich auch
weiterhin ungemein schwierig. Die Futtermittelzentrale mußte sich auf die
Zuweisung jener geringen Mengen von Defektgetreide beschränken, die ihr als
zur Vermahlung ungeeignet von der Kriegs-Getreide-Verkehrsanstalt zur Ver¬
fügung gestellt wurden. Hierzu kamen noch jene Mengen von Mais, deren
Freigabe bei der ungarischen Regierung erwirkt wurde.
Die Zuweisung von Mais erfolgte in erster Linie zur Versorgung der
schwer arbeitenden Pferde und der Schweinezucht- und Mastanstalten.
Cinquantin wurde hauptsächlich an Geflügelzüchter abgegeben. Die Angabe
der näheren Daten über die zugewiesenen Mengen folgt, da es sich im über¬
wiegenden Maße um Auslandsbezüge handelt, unten unter II.
Nach längeren Verhandlungen gelang es, für die Vollblutzucht- und
Rennpferde die Freigabe eines allerdings bescheidenen -monatlichen Quantums
von Hafer durch das Kriegsministerium zu erwirken. In allen anderen Fällen
mußte mit Rücksicht auf den unbedingt zu deckenden Bedarf der Militär¬
verwaltung von der Zuweisung von Hafer an Pferdebesitzer, die nicht selbst
Hafer in ihrem Betriebe produziert hatten, abgesehen werden.
Vom 1. Februar 1916 bis 30. Juni 1916 hat die Futtermittelzentrale an
Kleie zugewiesen:
An Pflichtkleie 196.528 q
an freier Kleie 580.920 „
für die Heeresverwaltung 100 „
Mit der Heranziehung der Gerste und des Maises zur Streckung des
Brotgetreides wurde auch Gersten- und Maisfuttermehl verfügbar.
In der Zeit vom 1. Februar 1916 bis 30. Juni 1916 gelangten an
Gerstenfuttermehl 82.328 q und an Maisfuttermehl 106.657 q zur Zu¬
weisung.
Der Lagerstand betrug am 30. Juni:
An Kleie 53.767 q
an Futtermehl 51.791 „
Der ursprünglich außerordentlich hohe Preis für Maisfuttermehl konnte
infolge der Einführung der Maisentkeimnng, durch welche ein Teil der hohen
Kosten des Rohproduktes durch die Gewinnung des Maisöles hereingebracht
werden konnte, entsprechend herabgesetzt werden.
An Ölkuchen (Raps-, Hederich-, Sonnenblumen-, Lein-, Kokos- und
Kürbiskuchen sowie diversen Ölkuchenmehlen) wurden in der Zeit vom
1. Februar 1916 bis 30. Juni 1916 68.666 q
zugewiesen. Eine Bereicherung der Vorräte an Ölkuchen ergab sich durch die
im Mai vorgenommene Entölung des Maises. Die beim Pressen der Mais-