Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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Zeitschrift „Das Öster¬ 
reichische Sanitätswesen". 
diagnostischen Untersuchungsstellen, die teils durch Ausgestaltung ihrer Ein¬ 
richtungen, teils durch Vermehrung der Staatsbeiträge stete Förderung erfuhren, 
mußten mehr als früher — unter Sicherstellung guter fachlicher Ausbildung — 
weibliche Hilfskräfte verwendet werden. 
Ungeachtet der gesteigerten Arbeitsanfocderungen und des Personal¬ 
mangels wurde der amtsärztliche Jnspektionsdienst in erhöhtem Umfange 
aufrechterhalten, um Beeinträchtigungen der öffentlichen Gesundheitspflege 
rechtzeitig verhüten und Übelstände ehestens abstellen zu können. In diesem 
Sinne fand in erhöhtem Ausmaße neben der Überwachung durch die Landes- 
sanitütsinspektoren auch die Entsendung von Amtsärzten des Departements 
für Sanitütsangelegenheiteu im Ministerium des Innern für bestimmte 
Jnspektionszwecke statt. 
Gerade wegen der Kriegsverhältnisse und der Zunahme gesundheitlicher 
Gefahren durfte die (von der Sanitätsverwaltung in den letzten Jahren ein¬ 
geleitete) materielle Förderung der Assanierung der Gemeinden, insbesondere 
der Errichtung von Wasserleitungen, von Anlagen zur Beseitigung der Abfall¬ 
stoffe, von Jsolierspitälern sowie die Förderung der Beschaffung von Kranken¬ 
transportwagen u. dgl. nicht unterbrochen, mußte vielmehr ausgiebig fortgesetzt 
werden. 
In der vorn Departement für Sanitätsangelegenheiten im Ministerium 
des Innern herausgegebenen Zeitschrift „Das Österreichische Sanitätswesen" 
wurden in möglichst umfassender Weife alle Kriegsmaßnahmen des In- und 
Auslandes, namentlich des Deutschen Reiches, auf dem Gebiete der öffentlichen 
Gesundheitspflege einschließlich der Volksernährung sowie der sozialen Fürsorge 
mitgeteilt, ferner zeitgemäße fachwissenschaftliche Originalarbeiten und Referate 
sowie die Sanitätsstatistik des Krieges (zumal Übersichten der Kriegsseuchen) 
veröffentlicht. Auf den mannigfachen Teilgebieten des Gesundheitswesens, 
namentlich hinsichtlich Abwehr der Kciegssenchen und hinsichtlich der Bolks- 
ernährung, wurden durch Veröffentlichung und Verbreitung von Merkblättern, 
Anleitungen u. dgl. fachwissenschaftliche und gemeinverständliche Kenntnisse ver¬ 
mittelt. So wurden im ersten Halbjahre 1916 j neben dem erwähnten 
„Tuberkulose-Heft" veröffentlicht: „Die Pest, ihre Ätiologie, Symptomatologie 
und Bekämpfung"; „Anweisung zur Bekämpfung der Kleiderläuse"; 
„Vorbeugung und Behandlung der Erfrierung"; „Merkblatt für Mütter¬ 
beratung"; „Merkblatt für Schwangere und Wöchnerinnen"; „Pflege und 
Ernährung des Säuglings"; „Leitsätze der Deutschen Gesellschaft für Rassen¬ 
hygiene zur Geburtenfrage"; „Sparsamkeit mit Arzneimitteln und Heilbehelfen. 
Merkblatt für Ärzte und Apotheker"; „Arzneigebarung, Anpassung an die 
ernsten Kriegsverhältnisse durch sparsame Wirtschaftlichkeit bei der Arznei¬ 
verschreibung"; „Einsammeln und Anbau von Arzneipflanzen"; „Förderung 
des Mohn- und Leinbaues"; „Anleitung zum Anbau der Sonnenblume" ; 
„Aufruf zum Einsammeln der Faulbaumrinde". 
Auch die schon früher ausgegebenen, für die unentgeltliche Massen¬ 
verteilung bestimmten Beröffentlichnngen fanden fortgesetzt großen Absatz, so 
insbesondere: „Vorträge über Kriegsseuchen"; „Choleramerkblatt"; „Merkblatt 
über Schutzimpfung gegen Cholera"; „Einiges zur Orientierung über 
die Schutzimpfung gegen Cholera und Abdominaltyphus"; „Leitfaden für 
die Desinfektion"; „Der Krieg und die Stillpflicht der Frau"; „Ratschläge für
	        
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