Volltext: Jänner bis Juni 1916 (3 ; 1917)

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Fohlen der Heeresverwaltung. 
Pferdeübergabe nach der 
Demobilisierung. 
Entwicklung der Pferdezucht. 
Beistellung von landwirt¬ 
schaftlichen Geräten für die 
evakuierten Gebiete des 
Karstes im Küstenland. 
beziehungsweise dem Armeeoberkommando abgeschlossenen Übereinkommens in 
derselben Weise nrie bisher um kommissionell festgesetzte Schätzungspreise vom 
Ackerbauministerium übernommen und den landwirtschaftlichen Hauptkorpora¬ 
tionen und den pferdezüchterischen Vereinen gegen Barzahlung behufs Ver¬ 
teilung ail Landwirte, Pferdezüchter oder auch vom Ackerbauministerium 
direkt an solche übergeben. 
In gleicher Weise gelangen die aus den militärischen Anstalten dem 
Ackerbauministerium vom Kriegsministerium oder dem Armeeoberkommando 
käuflich überlassenen Fohlen zur Verteilung. Bis Ende Juni 1916 sind rund 
11.000 kriegsdienstuntaugliche Pferde einschließlich der erwähnten Fohlen 
zrlr Verteilllng gelangt. 
Die im ersten Halbjahr 1915 eingeleiteten Verhandlungen hinsichtlich 
der Übergabe der nach erfolgter Demobilisierung für die Heeresverwaltung 
entbehrlichen, derzeit im Besitze derselben stehenden Pferde an das Ackerbau- 
ministerinul wegen deren Überlassung an Landwirte, industrielle Unter¬ 
nehmungen und Gewerbetreibende um den Schätzungswert wurden im ersten 
Halbjahr 1916 fortgesetzt. 
Außerdem erfolgte die weitere Hinausgabe aller trächtigen Heeresstuten 
zur Abfohlung an Züchter, die das Fohlen behalten, während die Stuten 
der Heeresverwaltung zurückzustellen sind. Heeresstuten jedoch, welche bereits 
abgefohlt haben, werden samt dem Fohlen nicht mehr an Züchter in die 
Pflege abgegeben. Schließlich wurde auch veranlaßt, daß eine möglichst große 
Anzahl der im Aufmarschraume an der Südwest- und Nordostfront, sowie 
im Gebiete des k. u. k. Generalgouvernements befindlichen Armeestuten durch 
Staatshengste belegt werden. 
Förderung des maschinellen Betriebes in der Landwirt- 
schafi. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 12; Zweiter Teil, Seite 9.) 
Der Mangel an Arbeitskräften ließ die Verwendung landwirtschaft¬ 
licher Maschinen in der Landwirtschaft noch notwendiger erscheinen als im 
Jahre 1915. Die Regierung war daher auf jede Weise bemüht, die 
Erzeugung landwirtschaftlicher Maschinen zu fördern. In erster Linie handelte 
es sich darum, die Fabriken mit Arbeitskräften zu versorgen, indem teils 
Enthebungen qualifizierter Arbeitskräfte in Antrag gebracht, teils die Beistel¬ 
lung kommandierter Mannschaften erwirkt wurde. Auch die Beschaffung des 
notwendigen Rohniatcrials, insbesondere beschlagnahmter Metalle, ferner die 
Einfuhr voll Ersatzteilen aus dem Auslande und insbesondere die beschleunigte 
Beförderung der Maschinen und Maschinenteile wurde durch unablässige Ein- 
flußnahme bei den zuständigen Stellen erleichtert. 
Zur Ermöglichung der Feldbestellung in den von der Zivilbevölkerung 
geräumten Gebieten des Karstes sind dem betreffenden Abschnittskommando 
50 Universalpflügc mit verschiedenartigen Einsätzen, 25 Hack- und Häufel¬ 
pflüge, 25 Eggen, 15 Stahlfeldwalzen, 25 Peronosporaspritzen und 25 Hand- 
schwefler zur Verfügung gestellt worden. Diese Geräte bleibe» Eigentum des 
Ackerbauministeriums und wurden in ein Inventar aufgenommen. Über ihre 
spätere Verwendung wird im gegebenen Zeitpunkte verftigt werden.
	        
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