Volltext: Juli bis Dezember 1915 (2 ; 1916)

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Postverkehr nach Galizien und 
der^Bukowina. 
Straßenpostwesen. 
Aufnahme von 
Kriegsinvaliden. 
Die Einführung der Kriegsfährordnung auf der Südbahn unterband 
fast vollständig die Postverbindung zwischen Triest und der Hauptstadt des 
Reiches und auch dann, als wieder eine beschränkte Friedensfahrordnung auf 
der Südbahn in Kraft trat, erlitt der Postdienst durch die Schwierigkeiten 
im Eisenbahnverkehre noch vielfache Störungen. Mit der fortschreitenden Aus¬ 
gestaltung des Zugsverkehres trat auch im Postverkehr mit dem Süden der 
Monarchie eine wesentliche Besserung ein. Das Bestreben der Postverwaltung 
war ständig darauf gerichtet, die vorübergehend notwendig gewordene Einstellung 
des Betriebes von Postämtern in: Süden und die verschiedenen Beschrän¬ 
kungen auf dem Gebiete des Brief-, Geld- und Paketverkehres, soweit es die 
militärischen Verhältnisse gestatteten, aufzuheben und den Postdienst, selbst im 
unmittelbaren Kampfbereiche, tunlichst aufrecht zu erhalten. Es sei hier beson¬ 
ders auf Görz hingewiesen, wo dank der heldenmütigen Haltung der dortigen 
Dienstkräfte der Postdienst selbst während der Beschießung der Stadt nicht 
eingestellt wurde. 
Die fortgesetzte Verschiebung des nördlichen Kriegsschauplatzes nach 
dem Nordosten ermöglichte die fast völlige Wiederaufnahme des Postdienstes 
in den meisten Orten Galiziens und der Bukowina, einschließlich der Haupt¬ 
städte dieser Kronländer. Der Ausgestaltung des Eisenbahnverkehres in Gali¬ 
zien folgte die Wiedereinführung des Bahnpostdienstes und im Vereine damit 
auch die Wiedereröffnung des Postweges nach der Bukowina über Galizien. 
Die Aufrechterhaltung des Postbeförderungsdienstes auf Straßen erfor¬ 
derte wegen des Kutscher- und Pferdemangels und wegen der Schwierigkeiten 
in der Futterbeschaffung immer größere Anstrengungen. Auf Einschreiten des 
Handelsministeriums wurde beim Ackerbauministerium die Verteilung von 
Futtern:itteln an die Postfahrunternehmer durch die Futtermittelzentrale und 
ihre Zweigstellen in die Wege geleitet. Zur Hintanhaltung der Unterbrechung 
von Postkursen wurde die Einschränkung, beziehungsweise der Ersatz des Pferde¬ 
fuhrwerkes durch Postbeförderung mit der Eisenbahn, Straßenbahn, durch Ein¬ 
führung von Boten- und Sammelgängeü durchgeführt. Der infolge der be¬ 
deutend gestiegenen Erhaltungskosten immer schwierigeren Lage der Fahrt¬ 
unternehmer wurde soweit als möglich durch Gewährung von Teuerungs¬ 
zulagen und von Fahrtpauschalvorschüssen Rechnung getragen. 
Postnachforschungsämter. 
(Denkschrift, Erster Teil, Seite 142.) 
Die Bergungsstellen für Tirol in Linz und für Triest und das 
Küstenland in Laibach wurden in Nachforfchungsämter ausgestaltet. Für die 
Bearbeitung der in den Bergungssendungen vorgefundenen und der sonst infolge 
der Kriegsverhältnisse unbestellbaren Postanweisungen ist eine eigene gemein¬ 
same Bergungsstelle beim Postfachrechnungsdepartement II in Wien geschaffen 
worden. 
Post- und Trlrgraghendrenstprrsonal. 
(Denkschrift- Erster Teil, Seite 142.) 
Abgesehen von der besonderen Begünstigung, die für kriegsinvalide 
Postbedienstete hinsichtlich ihrer weiteren Verwendung im Postdienste bereits
	        
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