Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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Zugtiere. 
Maschinen und Geräte. 
Quantitäten von Gerste und Hafer eine größere Anzahl Waggons von 
Sommerweizen und Sommerroggen sowie von Fisolen, Klee, Wicken und 
Bohnen beschafft. Nach Beendigung der Getreidevorratsaufnahme wurden im 
Wege der Kriegsgetreideverkehrsanstalt mehrere hundert Waggons Gerste 
angekauft und an die von der galizischen Statthalterei bekanntgegebenen 
Stationen zwecks Verteilung an die Landwirte abgerollt. 
Besonders schwierig gestaltete sich die Beschaffung von Saathafer. Ein 
großer Teil der Hafervorräte war für Zwecke der Heeresverwaltung 
beschlagnahmt, so daß der Ankauf dieser Getreideart auf namhafte Schwierig¬ 
keiten stieß. Diese Frage erfuhr schließlich dadurch eine günstige Lösung, daß 
von der Heeresverwaltung aus ihren Vorräten einige hundert Waggons Hafer 
für die in Rede stehende Aktion dem Ackerbauministerium gegen Rückersatz über¬ 
lassen wurden. 
Nächst der Beschaffung des fehlenden Saatgutes galt es auch, dem 
Mangel an notwendigem Zugmaterial abzuhelfen. Zu diesem Zwecke wurde 
durch Organe des Ackerbauministeriums, denen sachverständige Delegierte aus 
den galizischen Interessentenkreisen beigegeben waren, insbesondere auf 
ungarischen Märkten binnen relativ kurzer Zeit eine größere Anzahl Pferde 
beschafft, ferner zudem im Wege der galizischen Viehverwertungsgesellschaft 
sowohl in Ungarn wie auch in Österreich Zugochsen angekauft und nach 
Galizien abgeführt. Hiebei mußte gleichzeitig, da es in den Bestimmungs- 
stationen an entsprechenden Futtermitteln für die Tiere fehlte, für den Ab¬ 
transport eines größeren Quantums Heu, den die Allgemeine österreichische 
Viehverwertungsgesellschaft übernahm, vorgesorgt werden. 
Weiter mußte an die Ergänzung der Inventars der landwirtschaftlichen 
Betriebe, insbesondere in Betreff der Bodenbearbeitungsgeräte geschritten 
werden. 
In dieser Hinsicht erwies sich namentlich auch im Hinblicke auf den 
bereits hervorgehobenen Mangel an erforderlichem Zugmateriale die An¬ 
schaffung von Motorpflügen als notwendig, bei deren Anwendung in relativ 
kurzer Zeit große Ackerflächen kultiviert werden können. Es wurden daher 
eine größere Zahl Motorpflüge schwererer und leichterer Type angekauft und 
für den Abtransport bereitgestellt. Gleichzeitig mit dem Ankauf der Motor¬ 
pflüge wurde für die Reservierung entsprechender Betriebsmittel, wie Benzol, 
Öl und Fett, sowie für die Bereitstellung des erforderlichen Führerpersonales 
vorgesorgt. 
Um die Deckung des Bedarfes an den übrigen Bodenbearbeitungs¬ 
gegenständen sicherzustellen, wurden unter gleichzeitiger Ermächtigung der 
galizischen Statthalterei, einen Teil des diesbezüglichen Bedarfes an solchen 
auch beim landwirtschaftlichen Syndikate in Krakau einzudecken, mehrere 
hundert Pflüge, 1000 Eggen, sowie eine größere Anzahl von Säemaschinen 
angekauft und gleichzeitig die Vorräte an allen diesen landwirtschaftlichen Ge¬ 
räten und Maschinen festgestellt, auf welche im weiteren Bedarfsfälle sofort 
gegriffen werden könnte. 
Eine weitere Aktion wurde ferner zur Ergänzung des durch die Er¬ 
eignisse beträchtlich gelichteten Bestandes an landwirtschaftlichen Wagen in den 
in Betracht kommenden Gebieten eingeleitet. Schließlich wurde zur Sicherung
	        
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